Ohne
Bienen wäre unser Leben längst nicht so vielfältig und bunt", sagte Agrarminister Frank Kupfer gestern bei einem Besuch der Imkerei Lohse in Putzkau (Landkreis Bautzen). „Nach zum Teil großen Verlusten ganzer Völker durch die Varroamilbe müssen wir unsere Imker jetzt stärker unterstützen. Deshalb haben wir trotz Sparzwanges bei der EU die Aufstockung der Imkereiförderung von bisher 250.000 auf 280.000 Euro pro Jahr beantragt“, so der Minister weiter.
Das Programm „Verbesserung der Erzeugungs- und Vermarktungsbedingungen für Bienenzuchterzeugnisse“ sieht Mittel für die Bekämpfung der Varroose (120.000 Euro), Hilfe bei der technischen Ausstattung und Ausbildung der Imker (85.000 Euro) und bei der Forschung auf dem Gebiet der Bienenzucht (45.000 Euro) vor. Außerdem sollen Honiguntersuchung zur Qualitätsbestimmung (20.000 Euro) und die Wiederauffüllung des gemeinschaftlichen Bienenbestandes (10.000 Euro) finanziell unterstützt werden. Die Mittel kommen je zur Hälfte vom Land und der Europäischen Union.
Auch die Landwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bienen. So gehen immer mehr Bauern in Sachsen mit den Imkern Kooperationen ein. Viele Landwirte verzichten dabei auf den großflächigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder lassen auf ihren Äckern Grün- bzw. Blühstreifen stehen. Einige zahlen den Bienenhaltern sogar eine Bestäubungsprämie für den Dienst ihrer fleißigen Tiere. „Von dieser wichtigen Zusammenarbeit profitieren beide Seiten: Der Imker durch eine gute Honigernte und der Landwirt durch höhere Erträge und eine bessere Qualität“, ergänzte der Minister.
Der Freistaat Sachsen unterstützt diese Kooperationen durch die umfangreiche Förderung von flächenbezogenen Agrarumweltmaßnahmen (z. B. Anlage von Bracheflächen und Düngungsverzicht) sowie des ökologischen Landbaus.
In Sachsen gibt es derzeit rund 3.500 Imker mit etwa 30.500 Bienenvölkern. Damit ist gegenüber dem Vorjahr sowohl die Zahl der Bienenhalter (+3 Prozent) als auch die der Völker (+2 Prozent), entgegen dem allgemeinen langjährigen Trend, gestiegen. Jedes Jahr werden im Freistaat rund 800 Tonnen Honig produziert, die überwiegend im Direktverkauf vermarktet werden. (PD)