Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.10.2013 | 14:06 | Deutscher Imkertag 2013 
Diskutiere mit... 
   1   2

Experten warnen vor Panik wegen Bienensterbens

Trier - Der Deutsche Imkerbund warnt vor Panik wegen des weltweiten Bienensterbens. 

Bienenhaltung 2013
(c) proplanta
Vor dem Deutschen Imkertag am Sonntag in Trier sagte Geschäftsführerin Barbara Löwer, ihr Verband nehme die Bedrohung durch die Varroa-Milbe und verschiedene Schadstoffe sehr ernst. Doch er distanziere sich von «apokalyptischen Vorhersagen», die Bienen könnten bald ganz aussterben. «Wir hüten uns sehr vor einfachen Erklärungen. Die Bienen kommen mit vielen schädlichen Substanzen in Berührung», sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. Die Varroa-Milbe gilt als mitverantwortlich für das Bienensterben. Honigbienen fallen nach Imkerangaben aber auch Pestiziden zum Opfer.

Ganz andere Schwierigkeiten sieht der Imkerbund in Futter- und Energiepflanzen, vor allem auf den großen Feldern im Norden und Osten Deutschlands: «Dort blüht erst der Raps, dann kommt der Mais und dann nichts mehr», erklärte Löwer. Deshalb könnten sich die Bienen in manchen Regionen nicht ausreichend mit Pollen für den Winter stärken. «Doch es gibt interessante neue Ansätze, zum Beispiel die Durchwachsene Silphie.» Diese nordamerikanische Pflanzenart sei deutlich bienenfreundlicher als Mais und werde neuerdings auch in Deutschland als Energiepflanze erprobt, sagte die Geschäftsführerin.

Große Nachwuchssorgen muss sich der Deutsche Imkerbund nach ihren Angaben nicht mehr machen. «Bis vor fünf Jahren hatten wir große Probleme, aber seit 2007 haben wir das Durchschnittsalter der Mitglieder von 62 auf 57 gesenkt», berichtete Löwer. Das sei nach wie vor ein hoher Altersdurchschnitt, aber die Imkerei sei schon immer von vielen älteren Menschen betrieben worden. «Es gibt aber auch viele Jugendliche, die sich dafür interessieren», versicherte die Expertin. Auffällig sei jüngst vor allem das gestiegene Interesse junger Frauen.

Bei der Tagung in Trier werden 500 Imker zum fachlichen Austausch erwartet. Im Mittelpunkt des Programms stehen medizinische und kosmetische Anwendungen von Honig und anderen Bienenprodukten. Der Deutsche Imkerbund ist der größte Fachverband seiner Art und vertritt nach eigenen Angaben rund 90.000 Imker - von denen aber nur rund 50 hauptberuflich Honig herstellen. (dpa)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
nietz schrieb am 12.10.2013 11:14 Uhrzustimmen(113) widersprechen(109)
Es ist Vorsicht statt Nachsicht geboten. Egal was der Imkerbund sagt.
  Weitere Artikel zum Thema

 Sichtung von Asiatischen Hornissen melden!

 Bei guter Pflege überstehen Bienen wechselhaftes Wetter gut

 Viele Bienenvölker über Winter verstorben

 Honigbienen kommen aus ihren Stöcken

 Studie: Varroamilben begünstigen Virenbefall

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen