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12.08.2010 | 07:57 | Bienenzucht 
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Schutz für Zucht von milbenresistenten Bienen

Magdeburg - Die Bienen in Sachsen-Anhalt sollen gegen die für sie gefährliche Varroa-Milbe stark gemacht werden.

Bienenzucht
Imker können ihre Königinnen in einer sogenannten Belegstelle mit Varroamilben-toleranten Drohnen paaren und so zu widerstandsfähigen Bienenvölkern kommen. Per Gesetz sollen die Belegstellen nun vor der Vermischung mit nicht toleranten oder agressiven Völkern geschützt werden. Die Schutzzone umfasst einen Radius von sieben bis zehn Kilometern um die Belegstelle. Die durch den Landesimkerverband betriebene und von Bund und Land geförderte Varrolatoleranzbelegstelle befindet sich in Hundeluft (Landkreis Anhalt-Zerbst) und wurde im Mai eröffnet.

Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens nannte die parasitäre Varroamilbe und die durch sie ausgelöste Varroose das derzeit weltweit größte Problem in der Bienenhaltung. Aeikens: „Die Biene ist ein Wirtschaftsfaktor. Die Landwirtschaft braucht die Honigbiene, denn sie ist in unseren Breiten der wichtigste Bestäuber von Blütenpflanzen. Neben Rind und Schwein ist die Honigbiene eines unserer wichtigsten Nutztiere. Die Varroamilbe führt auch in Sachsen-Anhalt zum Verlust von Völkern. Die Zucht vitaler Honigbienen ist ein wichtiger Weg im Kampf gegen die Milbe.“

Aeikens sagte, es sei noch viel wissenschaftliche Arbeit zu leisten, um das seit Jahren zu beobachtende Völkersterben genau zu verstehen. Das vom Land unterstützte Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf (Brandenburg) forsche deshalb auf diesem Gebiet. Neben der Varroamilbe schädigen auch von ihr übertragene Viren die Bienen. Die Varroamilbe befällt vor allem die Bienenbrut und schädigt die Maden.

Die 1.275 Mitglieder des sachsen-anhaltischen Imkerverbandes halten rund 9.600 Völker. Das Land fördert unter anderem die Gewinnung von Neuimkern durch die Finanzierung von Startersets und Investitionen in den regionalen Vereinen. In diesem Jahr stehen 25.000 Euro Fördermittel zur Verfügung. (PD)
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Kommentare 
Alfred schrieb am 12.08.2010 16:28 Uhrzustimmen(106) widersprechen(101)
Die Hoffnungen, die obiger Bericht vermitteln soll, verflüchtigen sich beim Lesen wie Dunst in der Morgensonne. „Imker können ihre Königinnen in einer sogenannten Belegstelle mit Varroamilben-toleranten Drohnen paaren…“ Dass diese Drohnen Varroatoleranz vererben bzw. varroatoleranten Völkern entstammen, können selbst die Darlegungen der agt (Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht) zum Vitalitätstest und zu seinen Bedingungen nicht vermitteln. Die weitere Behauptung (…die parasitäre Varroamilbe und die durch sie ausgelöste Varroose sei das derzeit weltweit größte Problem in der Bienenhaltung) stimmt zumindest bei uns nicht. Dazu sei stellvertretend auf aktuelle Äußerungen aus dem Deutschen Berufsimkerbund, dem BUND und aus dem Deutschen Imkerbund zu derzeitigen Existenzproblemen der Bienenvölker verwiesen. Und schließlich heißt es in obigem Bericht „Neben der Varroamilbe schädigen auch von ihr übertragene Viren die Bienen.“ Diese Viren gibt es in unseren Bienenvölkern weit länger als die Varroamilbe. Auch gemeinsam stellten sie gut zwanzig Jahre lang kein wesentliches Problem für die Existenz der Bienenvölker dar. Es bleibt die Frage, was bedrängt die Bienenvölker und andere Insekten seit einigen Jahren so heftig?
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