Während der Umsatz mit Bioprodukten in Deutschland im Jahr 2006 um rund 15 Prozent auf gut 4,5 Milliarden Euro gestiegen ist, ist die ökologisch bewirtschaftete Fläche im gleichen Zeitraum lediglich um 2,3 Prozent gewachsen. Die deutliche Kluft zwischen Angebot und Nachfrage müsse zunehmend über Importe abgedeckt werden, bedauerte der Deutsche
Bauernverband (DBV). In einigen der neuen EU-Staaten würden sich angesichts der Marktchancen und mit Unterstützung entsprechender Förderprogramme die ökologisch bewirtschafteten Flächen derzeit von Jahr zu Jahr verdoppeln.
In Deutschland hingegen hatten die meisten Bundesländer in den Jahren 2005 und 2006 im Hinblick auf die anstehende neue EU-Förderperiode keine Neuanträge zur Förderung der Umstellung auf ökologischen Landbau bewilligt. Der Rückgang der Umstellungsraten in Deutschland war deshalb vorhersehbar, betonte der
DBV, der hier Wertschöpfungsmöglichkeiten für die heimischen Landwirte verloren sieht.
Hier zu Lande steigt vor allem die Zahl der Importeure, Verarbeiter und Händler von ökologisch erzeugten Lebensmitteln: Nach Angaben des
BMELV hat die Gesamtzahl der im Öko-Sektor tätigen Unternehmen in 2006 um 8,8 Prozent zugenommen. 4.700 neue Bioprodukte sind in diesem Zeitraum erstmals mit dem deutschen Biosiegel ausgezeichnet worden. (DBV)