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08.02.2016 | 12:57 | Ökolandbau in Deutschland 

Bundesagrarminister Schmidt sieht große Chancen für Biobauern

Nürnberg / Berlin - Bundesagrarminister Christian Schmidt ermuntert die deutschen Bauern auch angesichts schwankender Weltmarktpreise zum Einstieg in den ökologischen Landbau.

Ökolandbau in Deutschland
Viele Supermarktkunden greifen inzwischen zu «bio», wenn sie Gurken oder Kartoffeln kaufen - dabei sind die oft teurer. Landwirten bietet das Chancen, sagt der Minister. Druck machen will er aber nicht. (c) proplanta
«Der Bio-Markt bietet weiter großes Potenzial, auch für die Einkommen der Landwirte», sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur vor der Messe Biofach, die an diesem Mittwoch in Nürnberg beginnt. Die Entscheidung treffe aber jeder Betrieb selbst.

«Wir werden den Ökolandbau nicht per Gesetz verordnen.» Die Verkaufserlöse der deutschen Biobauern stiegen laut neuen Daten für 2014 auf 1,65 Milliarden Euro nach 1,55 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Kunden achten vor allem auf bessere Tierhaltung.

Die Biobauern konnten sich zuletzt von allgemeinen Gewinneinbrüchen in der Landwirtschaft abkoppeln und ihre Einkommen sogar steigern, wie aus Konjunkturdaten des Bauernverbands hervorgeht. Als Grund wurden stabile Preise genannt, während die Agrar-Weltmarktpreise insgesamt auf breiter Front abgesackt sind.

Schmidt bekräftigte das Ziel, den Anteil der ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland auf 20 Prozent auszuweiten. Bisher sind es gut sechs Prozent. «Vieles können wir auf dem heimischen Markt produzieren, einen Teil - wie Südfrüchte - werden wir aber immer importieren müssen», sagte der Minister. Wichtig sei die Zuverlässigkeit der Bio-Einfuhren.

Beliebteste Bio-Produkte bei den Verbrauchern sind Eier, wie eine noch unveröffentlichte Umfrage im Auftrag des Ministeriums ergab. Häufig «bio» gekauft werden auch Gemüse und Obst sowie Kartoffeln.

Insgesamt kauft demnach knapp ein Viertel (24 Prozent) der Befragten ausschließlich oder häufig Biolebensmittel, künftig planen dies nach eigener Einschätzung 31 Prozent. Eingekauft wird meist im Supermarkt (86 Prozent) oder Discounter (66 Prozent), Biosupermärkte nannten 46 Prozent. Wichtigste Gründe für Bio-Einkäufe sind eine artgerechte Tierhaltung, regionale Herkunft von Produkten, weniger Zusatzstoffe und eine möglichst geringe Schadstoffbelastung. Für die Befragung führte das Institut Infas im Januar 1.005 Telefoninterviews.
dpa/lby
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