Schließlich geht es beim Griff zum Biolebensmittel nicht nur um einzelne Inhaltsstoffe, sondern um den Mehrwert für Mensch und Umwelt.
Dieser Bio-Mehrwert lässt sich auch durch keine neue Studie so einfach entkräften. Schließlich gibt es bestimmte Grundprinzipien, die mit der Erzeugung von Biolebensmittel einhergehen. Dazu gehören: das Wirtschaften im Einklang mit der Natur, der Schutz der natürlichen Ressourcen, die artgerechte Tierhaltung sowie die Schaffung neuer Entwicklungsmöglichkeiten für den ländlichen Raum", erklärte Martin Preineder, Vorsitzender des Ausschuss für Biologischen Landbau der LK Österreich, zu den Ergebnissen einer neuen britischen Studie, die bei Biolebensmittel keine gesundheitlichen Vorteile gegenüber konventionellen Lebensmitteln festgestellt hat.
Die Schlussfolgerungen aus dieser Studie sind zurückzuweisen, weil man ohne großangelegte langjährige Untersuchungen überhaupt keine Aussagen machen könne, dass Bioprodukte nicht gesünder seien als andere Lebensmittel. Hinzu kommt, dass die britischen Studienautoren jene Untersuchungen einfach ignoriert haben, die eben gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen von Lebensmitteln nachgewiesen haben, betonte Preineder und lehnte in diesem Zusammenhang jegliche Schwarz-Weiß-Malerei ab.
Die Entscheidung liege beim Konsumenten. Wer auch weiterhin beim Einkauf auf regionale und saisonale Produkte setzt, könne sichergehen, dass diese Lebensmittel nicht nur am besten schmecken, sondern auch die meisten wertvollen Nährstoffe enthalten. Zudem leiste man damit auch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und
Klimaschutz und zur Aufrechterhaltung einer vielfältigen naturnahen Landwirtschaft, ist Preineder überzeugt.
Österreich braucht mehr Biobauern "Damit die Bio-Produktion in Österreich noch weiter forciert werden kann, haben die Landwirtschaftskammern gemeinsam mit der
Agrarmarkt Austria, dem Landwirtschaftsministerium und der Bio Austria einen eigenen Beratungsschwerpunkt gesetzt. Auf diese Weise wollen wir unsere Bauern optimal und professionell auf diese Herausforderung vorbereiten und ihnen das notwendige fachliche Rüstzeug an die Hand geben, damit sie auch weiterhin die sich bietenden Chancen entsprechend für ihren Betrieb nützen können", so Preineder abschließend.
Im Jahr 2008 gab es in Österreich knapp 20.102 Biobetriebe. Die biologisch bewirtschaftete Fläche beträgt 382.900 Hektar. Damit hat Österreich einen Anteil von 16 Prozent Biofläche und liegt nach wie vor EU-weit an erster Stelle. Die durchschnittliche Größe der Biobetriebe beträgt 19,1 Hektar. (lk-oe)