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02.10.2008 | 05:19 | Bio-Markt 

Mehr Geld für Bio-Produkte

Bonn - In Deutschland sind im ersten Halbjahr die Ausgaben für Bio-Produkte erneut gewachsen. Die Dynamik hat sich allerdings im Vergleich zu den Jahren 2006 und 2007 abgeschwächt.

Mehr Geld für Bio-Produkte
In den vergangenen Jahren profitierte die Bio-Branche unisono vom Boom. Inzwischen zeigt sich ein differenziertes Bild. Je nach Produkt und Vertriebsweg verzeichnet die ZMP wachsende, stagnierende oder rückläufige Märkte.

Neulistungen im Lebensmitteleinzelhandel puschen den Markt zwar weiterhin. Bei den absatzstärksten Bio-Produkten, die schon länger zum Sortiment des Lebensmitteleinzelhandels gehören, verringert sich die Dynamik allerdings. Darüber hinaus beeinflussen das schlechtere Konsumklima und die Lage an den Rohstoffmärkten den Markt. Grundlage der ZMP-Analysen sind aktuelle Daten des Jahres 2008 der Panelinstitute GfK, Nielsen und bioVista.


Mehr verarbeitete Produkte im Lebensmitteleinzelhandel

Nach Schätzungen des Marktforschungsinstitutes Nielsen konnte der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel im ersten Halbjahr 2008 seine Umsätze mit verarbeiteten Produkten um etwa ein Drittel steigern. Dort haben insbesondere im Trockensortiment und bei Getränken seit Jahresanfang eine Vielzahl neuer Produkte Einzug in die Regale gehalten. Diese Sortimentsbereiche konnten die Wachstumsgeschwindigkeit des Vorjahres mit einem Plus von 40 Prozent halten. Auch bei den meisten Molkereiprodukten hat sich trotz höherer Preise der Aufwärtstrend fortgesetzt.


Frische mit abgeschwächter Dynamik

Mit einem Ausgabenplus von 3,9 Prozent hat sich die Dynamik im Frischebereich deutlich abgeschwächt. Im Jahr 2007 waren die Frischewarengruppen noch um 17 Prozent gewachsen. Die steigenden Preise relativieren dieses Wachstum zudem. Positiv entwickeln sich die Einkaufsmengen von Fleisch, Fleischwaren und Wurst und Eiern; weniger oft als im Vorjahr landeten Käse, Obst, Gemüse, Kartoffeln und Brot im Einkaufswagen. Lebensmitteleinzelhandel und Naturkostfachhandel verzeichneten in der Summe dieser Produktgruppen deutliche Zuwächse, während Bäcker, Metzger und Direktvermarktung ab Hof und auf dem Wochenmarkt kräftige Einbußen hatten.


Angebotsengpässe und Konsumzurückhaltung

Die Gründe für die sich abschwächende Dynamik im Frischebereich liegen einerseits in Angebotsengpässen. Zeitweise fehlten beispielsweise Möhren, Zwiebeln oder Kartoffeln in den Regalen einiger LEH-Ketten. Bei den hohen Preisen für Bio-Mehl haben manche Bäckereien ihr Angebot an Bio-Brot eingeschränkt. Andererseits spricht manches dafür, dass sich die vielen sporadischen Bio-Kunden des Lebensmitteleinzelhandels angesichts der Steigerungen der Nahrungsmittel-, Kraftstoff- und Energiepreise weniger ausgabenfreudig zeigten. Sie haben auch mal einen Bio-Einkauf weggelassen, den sie sich vor einem Jahr noch in guter Konsumstimmung gegönnt haben.


Kleine Naturkostlände mussten schließen

Über die Entwicklung des Naturkostfachhandels liegen Meldungen aus unterschiedlichen Quellen vor, die sich von -2,8 Prozent bis +2,6 Prozent erstrecken. Diese Zahlen sind flächenbereinigt zu sehen, das heißt auf Basis der Geschäfte, die schon im vergangenen Jahr am Markt präsent waren. Allein im ersten Halbjahr 2008 sind 30 neue Bio-Supermärkte eröffnet worden. Auch wenn auf der anderen Seite kleine Naturkostläden schließen mussten, dürfte unterm Strich ein Plus für den Naturkostfachhandel stehen.

Im Frischebereich ist nach den Analysen der ZMP auf Basis des GfK-Haushaltspanels der Naturkostfachhandel in der Summe um 10,3 Prozent gewachsen. Wegen der Bedeutung der Frische stützt die ZMP damit die optimistischeren Prognosen. Zunehmender Wettbewerb wird allerdings immer mehr Thema insbesondere in den größeren Städten. (zmp)
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