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13.12.2007 | 15:28

Naturland fordert ökologische Kriterien für Biogas - Korrekturen in der Gesetzgebung notwendig

Gräfelfing - Auf der heutigen Pressekonferenz in München forderte Naturland die Bundesregierung und die EU auf, die Produktion von Biogas an ökologische Kriterien zu knüpfen.

Naturland
(c) Naturland
Fehlentwicklungen der Vergangenheit, wie die Förderung von Maismonokulturen, müssen korrigiert werden. "Nimmt man die strengen Kriterien in der Lebensmittelproduktion als Grundlage, so dürfte Biogas die Vorsilbe "Bio" derzeit nicht verwenden", erläuterte Hans Hohenester, Präsidiumsvorsitzender von Naturland in München. Der Ökologische Landbau als nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung sollte als Vorbild für die Rahmenbedingungen zur Biogas- Erzeugung gelten.


Fehlentwicklungen korrigieren
Naturland stellte in München sein Positionspapier zum Thema Biogas der Öffentlichkeit vor. Darin werden die Fehlentwicklungen der letzten Jahre zusammengefasst. Vermehrte Maismonokulturen mit negativen Auswirkungen auf Boden, Wasser und Artenvielfalt sowie die Verengung der Fruchtfolgen mit verstärktem Schädlingsdruck sind dabei Schwerpunkte. Hinzu kommen beispielsweise die Umwandlung von Feuchtgründland in Ackerland oder die Gründlandintensivierung, um fehlendes Grundfutter in der Tierhaltung oder Ko-Substrat für die Biogas-Anlagen zu liefern.


Positive Impulse nutzen
Der Ökologische Landbau setzt durch den Verzicht auf leichtlösliche Mineraldünger und Pestizide deutlich weniger Energie ein als der konventionelle Landbau", erklärte Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen von der Technischen Universität München (TUM). Kohlendioxid wird in der Humusschicht gebunden. Durch den gezielten Humusaufbau im Ökologischen Landbau können die ökologisch bewirtschafteten Böden mehr CO2 aufnehmen.

Die Produktion von Biogas muss deshalb an den Richtlinien des Ökologischen Landbaus ausgerichtet werden, damit die grundsätzlich positive Entwicklung der Energiegewinnung aus Biomasse nicht in einer Sackgasse enden soll. Naturland fordert daher einen Bonus für Betriebe, die nach ökologischen Kriterien wirtschaften. Dazu gehören der Verzicht auf Pestizide und Agro- Gentechnik sowie ein Verbot des Grünlandumbruches. Es muss eine ausgewogene Fruchtfolge und eine ausgeglichene Humusbilanz vorliegen.

Erneuerbare Energien sollen die Nahrungsmittelproduktion ergänzen und nicht verdrängen. Deswegen müssen Reststoffe aus der Nahrungsmittelproduktion sowie Restmaterialien aus der Landschaftspflege zur Biogas-Erzeugung verwendet werden. Kleinanlagen bis 100 Kilowatt sollen intensiver vergütet und Nahwärmenetze müssen eingerichtet werden, damit unnötiger Verkehr von Substraten vermieden und die ländliche Region gestärkt wird. (ots)
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