«Als größter Bio-Markt in Europa ist Deutschland auf viele Importe aus Drittländern angewiesen», heißt es in einem Schreiben Schmidts an EU-Agrarkommissar Phil Hogan, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Vielen Landwirten besonders in Entwicklungsländern böten Bio-Exporte nach Europa zudem wichtige Einkommenschancen, argumentiert Schmidt. Solche gewachsenen Handelsbeziehungen müssten weiter aufrechterhalten werden können.
Der Minister mahnte an, dass es «schon bald» einen auch von der Kommission mitgetragenen Kompromiss geben solle. Die EU-Staaten wollen sich bis Mai auf eine gemeinsame Haltung für die geplante neue EU-Öko-Verordnung einigen. Danach können Verhandlungen mit dem Europaparlament beginnen, mit dem ebenfalls eine Verständigung erzielt werden muss.
Mit Blick auf die Pläne der
EU-Kommission machen Schmidt und die deutschen Biobauern Druck für einfachere Regeln, um den Ökomarkt nicht durch zu hohe Anforderungen zu schwächen. Kommissar Hogan zielt bei der Reform unter anderem darauf, Betrug wirksamer zu verhindern.
Das Bundesagrarministerium hält eine völlige Neugestaltung der Regeln nicht für nötig. Schmidt hat mehrfach vor überzogenen Anforderungen gerade für kleine und mittlere Betriebe gewarnt, damit sie nicht aus der Bioproduktion aussteigen. (dpa)