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17.01.2010 | 14:36 | Biolandbau 

Öko + Fair: Wegweiser für weltweite Landwirtschaft

Gräfelfing - Auf der „weltgrößten Messe für Ernährung und Landwirtschaft“ fordern der Weltladen-Dachverband und Naturland die Bundesregierung auf, sich auf nationaler und internationaler Ebene für die Förderung kleinbäuerlicher Strukturen nach den Prinzipien des Öko-Landbaus und des Fairen Handels einzusetzen.

Weltagrarbericht 2010
(c) proplanta

Ziel muss eine langfristige Ernährungssouveränität sein. „Eine Agrarpolitik, die Massenproduktion unter hohen ökologischen und sozialen Kosten fördert und auf ungebremsten Export setzt, ruiniert bäuerliche Strukturen weltweit. Die Folgen des Klimawandels werden die Ernährungsproblematik weiter verschärfen“, erklären Maria Gubisch, Vorstandsvorsitzende des Weltladen-Dachverbandes und Hans Hohenester, Öko-Bauer und Präsidiumsvorsitzender von Naturland, gemeinsam zum Beginn der Grünen Woche (IGW).


Kampagne „Öko + Fair ernährt mehr!“

Im Rahmen der zweijährigen Kampagne „Öko + Fair ernährt mehr!“, die im Oktober 2009 startete und auf der IGW am Naturland Stand zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wird, fordern beide Partner von der Bundesregierung:

  • Die Unterstützung von Kleinbauern und -bäuerinnen
  • Die Förderung der ländlichen Entwicklung u.a. zur Wissensvermittlung und Weiterbildung
  • Die Förderung des Fairen Handels als Instrument zur Armutsbekämpfung
  • Die Unterzeichnung des Weltagrarberichts (IAASTD) und aktive Unterstützung seiner Fortschreibung
  • Die Abschaffung der Agrarexportsubventionen und produktionssteigernde Subventionen für Landwirte und Agrarbetriebe
  • Die Bereitstellung von Forschungsgeldern für den ökologischen Landbau, statt für Agro-Gentechnik
  • Die Etablierung sozialer und ökologischer Kriterien für die Verwendung von Agrartreibstoffen und anderen nachwachsenden Rohstoffen. Nahrungsmittelproduktion hat Vorrang.

Sowohl der Weltagrarbericht als auch unzählige Studien zeigen: Zur Ökologisierung der Landwirtschaft in Verbindung mit traditionellem Wissen vor Ort gibt es keine Alternative. Die Förderung kleinbäuerlicher Landwirtschaft in Entwicklungsländern wurde in der Politik bereits als wichtig eingestuft. Auf dem G8-Gifel in L'Aquila wurde zugesagt, dass in den nächsten drei Jahren 20 Milliarden US-Dollar für die Landwirtschaft in Entwicklungsländern bereitgestellt werden. „Auch die Bundesregierung hat der Förderung ländlicher Entwicklung einen Schwerpunkt eingeräumt. Diesen Zusagen müssen Handlungen folgen“, so Maria Gubisch und Hans Hohenester. (naturland)

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