Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.10.2017 | 00:05 | Wolf 

Niedersachsen will im Ausnahmefall ganze Wolfsrudel abschießen lassen

Hannover - Kurz vor der Landtagswahl hat Rot-Grün in Niedersachsen beim Streitthema Wolf einen härteren Kurs signalisiert.

Wolf
Niedersachsen laviert weiter mit dem Wolf. Zwar kündigt Rot-Grün nun den möglichen Abschuss ganzer Rudel an. Dazu müssen Schafhalter aber nachweisen, dass die Tiere ständig über hohe Zäune springen. (c) proplanta
Nach einer Beratung mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erklärten Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) am Donnerstag, dass künftig komplette «Problemrudel» abgeschossen werden könnten. Der Artenschutz lasse dies in Ausnahmefällen zu.

Bedingung ist, dass die Tiere Schutzzäune von Nutztierhaltern regelmäßig überspringen. Über ein Vorgehen gegen Wölfe werde zudem weiter im Einzelfall entschieden. «Es gibt keine Zäsur», sagte Weil.

Eine Obergrenze für eine Zahl an Wölfen, ab der es in einer Region das Recht zur Reduzierung des Bestands gebe, bestehe nicht, betonte Hendricks. Die Zahl der Wölfe in der Lüneburger Heide sei auch nicht zu hoch, die Art sei weiter in ihrem Bestand als gefährdet anzusehen, betonte die Bundesministerin.

Der Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht erteilten die drei Minister bei ihrem Treffen in Hannover eine Absage. Die CDU im Land will den Wolf in bestimmten Regionen zur Jagd freigeben, auch die FDP fordert, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Die Grünen halten bislang dagegen. Über den richtigen Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation in Niedersachsen wird seit längerem gestritten. Weidetierhalter und die CDU fordern schon seit längerem eine durch Abschüsse geregelte Obergrenze für Wölfe.

Seit 2008, als sich die ersten Wölfe nahe Lüneburg ansiedelten, wurden 669 Nutztiere gerissen. Elf Rudel haben sich nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) in Niedersachsen angesiedelt. Die Landesjägerschaft geht derzeit von rund 140 Wölfen im Land aus.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Tote Ziegen und Schafe gefunden - Verdacht auf Wolfsriss

 Hessen will Weidetierhaltern besser gegen Wölfe helfen

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Beschuss, Köder, Schlagfallen - mehr Wölfe illegal getötet

 Schafzüchter für umsetzbare Regelung für Abschuss von Problemwölfen

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet