Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.02.2018 | 18:33 | Mittelkürzungen 

Bundesrat gegen Kürzung der Agrarsubventionen

Berlin - Die Länder bekräftigen ihre Forderung nach Beibehaltung einer finanziell starken Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).

Agrarsubventionen
(c) proplanta
In seiner Stellungnahme zu den Brüsseler Reformplänen sprach sich der Bundesrat heute dafür aus, die GAP künftig „finanziell zumindest im bisherigen Volumen auszustatten“. Damit folge die Länderkammer einer Empfehlung ihres Agrarausschusses. Eine deutlich abgeschwächte Formulierung des Umweltausschusses bekam keine Mehrheit.

Nach Auffassung der Ländermehrheit soll die GAP besser darauf ausgerichtet werden, „ihre positiven ökonomischen, ökologischen und sozialen Wirkungen vollumfänglich zu entfalten“. Stärker als bisher müsse die europäische Agrarpolitik die landwirtschaftliche Erzeugung mit öffentlichen Gütern verbinden. Genannt werden der Erhalt von Kulturlandschaften, der Schutz von Natur, Klima, Umwelt und Biodiversität sowie die Anforderungen an das Tierwohl.

Auf eine Empfehlung des Umweltausschusses geht die Forderung des Bundesrats zurück, eine flächengebundene Tierhaltung über die GAP zu fördern. Sie müsse dazu beitragen, „die Landwirtschaft beim gesellschaftlich gewünschten Umbau der Tierhaltung hin zu umwelt- und tiergerechten Haltungsverfahren zu unterstützen“. Auch zur Reduzierung von Nährstoffüberschüssen und Einträgen von Pflanzenschutzmitteln in die Gewässer müsse die GAP einen Beitrag leisten.

Der Bundesrat bekennt sich zum bisherigen Fördermodell der Brüsseler Agrarpolitik mit seinen beiden Säulen und betont dessen einkommensstabilisierende Wirkung auf die landwirtschaftlichen Betriebe. Eine Basisabsicherung für die bäuerlichen Betriebe, „zu denen auch Nebenerwerbs- und Mehrfamilienbetriebe gehören“, hält die Länderkammer für unverzichtbar. Abgelehnt wurde die Empfehlung des Umweltausschusses, die Kommissionsvorschläge zu Kappung und Degression weiterzuverfolgen.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Grünen-Politiker Freund: Agrarbeihilfen züchten Milliardäre

 Rhein sucht Schulterschluss mit Hessens Bauern

 WWF fordert Umschichtung bei EU-Subventionen

 Landwirt bei Bauernprotesten überfahren - Anklage gegen 45-Jährigen

  Kommentierte Artikel

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut