Dies erklärt erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND):
Nitratbelastung im
Grundwasser, Insekten- und Höfesterben sowie eine gesellschaftlich nicht akzeptierte
Nutztierhaltung zeigen, dass es mit der
Agrarpolitik so nicht weitergehen kann.
Hinzu komme, dass die Bauernhöfe unter einem immensen wirtschaftlichen Druck stehen, der durch schlechte Erzeugerpreise sowie der Ausrichtung auf Exporte verursacht wird. Oft bleibe ihnen kaum Spielraum für Natur- und
Klimaschutz sowie eine bessere Tierhaltung. Diese Probleme haben oft dieselbe Ursache: die auf Wachstum ausgerichtete Agrarpolitik. Eine Politik der maximalen Intensivierung und Exportorientierung verfehle die Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit.
Um die Probleme auf den Höfen, in den Ställen und in den ländlichen Räumen angehen zu können, müsse mehr passieren als eine Einladung der Agrarbranche ins Bundeskanzleramt. Ein Dialog im Kreise der Landwirtschaftsverbände – ohne Einbeziehung der weiteren gesellschaftlichen Interessensgruppen – greife deutlich zu kurz. Für die dringend notwendige
Agrarwende sei ein breiter gesellschaftlicher Konsens notwendig
Die Politik müsse die Weichen stellen: Ein Dialogprozess über die Landwirtschaft und Nutztierhaltung der Zukunft sowie ein Umbauprogramm für die Landwirtschaft seien dringend erforderlich. Wandel sei nur möglich, wenn Fördergelder neu verteilt, Bäuerinnen und
Bauern besser beraten und das Ordnungsrecht angepasst werde. Der
BUND fordert daher eine Landwirtschaftskommission mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Landwirtschaft, von Verbraucherseite, aus dem Bereich Umwelt-, Natur- und Tierschutz und aus der Entwicklungspolitik sowie aus dem Handel, der
Ernährungswirtschaft und den Ministerien.