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03.02.2018 | 10:40 | Abgasversuche 
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Minister fordert Autobranche zum Umdenken auf

Berlin - Der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt hat Diesel-Abgasversuche mit Affen scharf verurteilt und die deutschen Autobauer zu absoluter Offenheit aufgefordert.

Diesel-Abgasversuche
(c) proplanta
Die Tests «allein zu PR-Zwecken zur Reinwaschung von Dieselmotoren» seien eine «absolut inakzeptable ethische Entgleisung», sagte der CSU-Politiker am Freitag im Bundestag.

«Ich kann den Unternehmen nur dringend raten, schleunigst die Trendwende einzuleiten und das verloren gegangene Vertrauen durch Transparenz wieder zurückzugewinnen.» Nötig seien Aufklärung «und ein großes Umdenken in der Unternehmenskultur».

Eine von VW, Daimler und BMW finanzierte Lobby-Initiative hatte die umstrittenen Tests mit Affen in Auftrag gegeben. Sie förderte auch eine Studie der Universität Aachen zur Stickstoffdioxid-Belastung am Arbeitsplatz - Probanden waren 25 Menschen.

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer warf der Autoindustrie «Tricksen und Betrügen» vor. Die Regierung sitze das Abgas-Problem systematisch aus, sagte er und sprach von einem «Realexperiment mit 80 Millionen Menschen». Luft in den Städten könne nur besser werden, wenn sieben bis acht Millionen Dieselfahrzeuge auf Kosten der Industrie wirksam nachgerüstet würden.

SPD-Verkehrsexpertin Kirsten Lühmann forderte ein Register für mehr Transparenz bei Lobby-Aktivitäten. Bei solchen Studien sollte zudem «vorne drinstehen, wer das bezahlt hat».

Die FDP-Abgeordnete Judith Skudelny kritisierte das Agieren des VW-Konzerns, der seit Bekanntwerden des Abgasskandals 2015 nach wie vor nicht zu absoluter Offenheit bereit sei. Detlev Spangenberg (AfD) wandte sich gegen «undifferenzierte» Kritik und betonte, die Versuche in Aachen bewegten sich innerhalb geltenden Rechts. Die Linke-Abgeordnete Ingrid Remmers hielt Autobranche und Regierung unerträgliche Ignoranz im Umgang mit Abgas-Grenzwertverstößen vor.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 03.02.2018 11:17 Uhrzustimmen(8) widersprechen(3)
"..Detlev Spangenberg (AfD) wandte sich gegen «undifferenzierte» Kritik und betonte, die Versuche in Aachen bewegten sich innerhalb geltenden Rechts..." typisch, die prekären AfD-wähler leiden massiv unter dem stockholm-syndrom und kriechen dem agressor regelrecht in den arsch selbst dann wenn sie vorher voll eine in die fresse bekommen haben, unabhängig davon sind die schinder nicht nur in den diesel-autos/busse den abgasen direkt ausgesetzt sondern insbesondere in den fensterlosen dieseltriebwagen der deutschen bahn, wo die pendler jeden tag stundenlang den dieselgestank einatmen müssen
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