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03.04.2008 | 12:46 | Investitionsförderung  

Ansturm auf Agrarinvestitionsförderung errreicht Rekordwerte

Hannover - Auf das niedersächsische Agrarinvestitions-förderungsprogramm (AFP) ist der Ansturm noch nie so groß gewesen wie in diesem Jahr.

100 Euro
(c) proplanta
Schon am Eröffnungstag des Antragsverfahrens am 13. März musste nach Angaben des Landvolks Niedersachsen ein Antragsstopp verhängt werden. Bis zum Abend lagen bereits 1.214 Anträge vor, mit denen das verfügbare Mittelvolumen für die Investitionsförderung von ungefähr 50 Mio. Euro um das Doppelte überzeichnet war. Lediglich kleine Sonderkontingente für die Umstellung der Käfighaltung von Legehennen, für die ökologische Schweinemast sowie für die von der Elbtalauenproblematik betroffenen Betriebe waren noch nicht ausgeschöpft.

Besonders groß war die Nachfrage nach Fördermitteln für Investitionen in der Rindviehhaltung. Hier wurden 790 Anträge mit einem Fördervolumen von 63,4 Mio. Euro gestellt, während für diesen Bereich lediglich ein Kontingent von 30 Mio. Euro zur Verfügung steht. Fast um das Dreifache überzeichnet war das Antragsvolumen für alle Fördermaßnahmen, für die kein besonderes Kontingent reserviert war, beispielsweise für Wirtschaftsgebäude außer Rindvieh- oder Schweineställen. Hierfür stehen 12,25 Mio. Euro zur Verfügung, während 362 Anträge 31,8 Mio. Euro Fördermittel binden würden. Ebenfalls stark überzeichnet wurde das Kontingent für den Gartenbaubereich. Hier entfielen knapp vier Mio. Euro auf 51 Anträge, während nur 1,5 Mio. Euro zur Verfügung stehen.

Nach Einschätzung des Landvolk Niedersachsen war diese Entwicklung zumindest in der Tendenz absehbar, zumal in der Landwirtschaft zurzeit ein hoher Investitionsbedarf und aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung auch eine hohe Investitionsbereitschaft besteht. In einem Gespräch mit Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen und dem Staatssekretär im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, Friedrich-Otto Ripke, hat Landvolkpräsident Werner Hilse vorgeschlagen, für die sonst leer ausgehenden Antragsteller einen vorzeitigen Maßnahmebeginn zu genehmigen.

Die Maßnahmen könnten dann im Rahmen des im kommenden Jahr verfügbaren Kontingents bewilligt werden, zumal dann vermutlich mehr Geld aus der erhöhten Modulation bei den Betriebsprämien zur Verfügung steht. Wenn wie bisher nach der Höhe der beantragten Zuwendungen ausgewählt würde, kämen von den 1.214 Antragstellern lediglich 232 zum Zuge. Dies würde zu erheblicher Verärgerung bei den Landwirten führen und wird deshalb vom Verband abgelehnt. (LPD)
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