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04.04.2008 | 05:43 | Agrarstrukturerhebung 

Strukturwandel in der Landwirtschaft hat sich verlangsamt

Hannover - Die Abwanderung aus der Landwirtschaft hat sich etwas verlangsamt.

Strukturwandel Landwirtschaft
(c) proplanta
Von 2005 bis 2007 haben nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes jeden Tag in Niedersachsen 4,4 landwirtschaftliche Betriebe aufgegeben. In den beiden Jahren zuvor waren es noch jeweils sechs am Tag gewesen. Insgesamt ermittelte der Landesbetrieb für Statistik in der Agrarstrukturerhebung 2007 in Niedersachsen noch 49.917 Bauernhöfe, deren Zahl ist damit erstmals unter die Marke von 50.000 gerutscht. Bei der ersten Landwirtschaftszählung im Jahr 1949 dagegen wurden noch 292.000 landwirtschaftliche Betriebe und damit sechsmal so viele wie zurzeit ermittelt. Allerdings stieg die Durchschnittsgröße von 10,9 Hektar (ha) im Jahr 1949 auf aktuell 52,45 ha deutlich an.

Erheblich größer sind mit durchschnittlich gut 70 ha die Ackerbaubetriebe im ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig. Hier hat sich auch die Wachstumsschwelle, also die Größenordnung, ab der eine Zunahme der Betriebe registriert wird, auf 200 ha verschoben. Ansonsten gibt es ein betriebliches Wachstum bereits in der Größenklasse ab 100 ha, lediglich im ehemaligen Regierungsbezirk Oldenburg, wo die Landwirte über eine sehr starke Veredelung verfügen, liegt die Wachstumsschwelle weiterhin noch bei 75 ha.

Allerdings sind hier akut zahlreiche Sauenhalter und Schweinemäster aufgrund der schwierigen Marktlage gefährdet. Die Durchschnittsgröße liegt im Westen Niedersachsens mit knapp 42 ha auch noch gut zehn ha unter dem Landesschnitt. Nach Einschätzung von Landvolkpräsident Werner Hilse ist nicht allein die Größe des Betriebes ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg, vielmehr muss jeder Betriebsleiter oder Hoferbe seinen ganz persönlichen Weg finden und sich im Laufe seines Berufslebens vielleicht auch einmal umorientieren. Der Abschied aus der Landwirtschaft falle häufig mit dem Generationswechsel zusammen und könne dann einigermaßen sozialverträglich gestaltet werden, erklärte Hilse weiter.

Landesweit verfügen weiterhin zwei von drei Höfen über weniger als 50 ha. 30.459 Höfe führt die Agrarstrukturerhebung vom Mai 2007 in dieser Größenklasse auf. In der Größenordnung von 50 bis 100 ha wurden 12.284 Höfe gezählt, in der Größenklasse mit mehr als 100 ha sind es 7.174. Vor zwei Jahren gab es hier erst 6.804 Höfe landesweit. In dieser Rubrik befinden sich auch die in jüngster Vergangenheit zunehmend gegründeten Betriebsgemeinschaften oder Gesellschaften bürgerlichen Rechts. Mit diesen Zusammenschlüssen bereiten Landwirte häufig die Hofnachfolge vor. Zudem nutzen sie die gemeinsame Bewirtschaftung, um der „Arbeitsfalle“ auf den Höfen zu entgehen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche beziffert die Agrarstrukturerhebung auf 2,62 Mio. ha, das war gegenüber der Vorläufererhebung im Jahr 2005 ein Rückgang um 16.036 ha oder knapp 22 ha am Tag. (LPD)
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