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03.04.2018 | 07:28 | Abschuss von Wolf-Hund-Hybriden 

Wolfschützer verklagen Ministerium in Thüringen

Erfurt - Nach dem Abschuss dreier Wolf-Hund-Hybriden bei Ohrdruf will der Verein Wolfschutz Deutschland eine Anzeige gegen Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) und Unbekannt stellen.

Wolf-Hund-Hybride?
Nach Abschuss von Wolf-Hund-Hybriden - wohl Anzeige gegen Ministerin. (c) proplanta
Der Abschuss sei widerrechtlich und müsse gerichtliche Konsequenzen haben, sagte die Vorsitzende Brigitte Sommer am Montag der dpa. Nach ihren Worten ist ein entsprechendes Schreiben bereits an die Staatsanwaltschaft Erfurt verschickt worden.

Mit dem Abschuss der Tiere auf dem Truppenübungsplatz in Ohrdruf habe sich Siegesmund über geltendes Recht hinweggesetzt, kritisierte Sommer. Die Mischlinge seien genauso wie Wölfe streng geschützt und könnten nicht einfach abgeschossen werden.

Thüringens einzige Wölfin zeugte mit einem Haushund sechs Hybriden. Die Mischlinge sollen aus Artenschutzgründen aus der Natur entfernt werden. Das Ministerium versuchte daher - erfolglos - die Tiere lebend zu fangen und in einen Tierpark zu bringen.

Zur rechtlichen Absicherung für das Fangen und Abschießen der Tiere hatte sich das Ministerium bei der obersten Landesnaturschutzbehörde Genehmigungen eingeholt. Das Ministerium argumentierte, dass es mit Blick auf internationale Richtlinien auch zum Schutz der Art Wolf vor dem Eindringen von Hundegenen verpflichtet sei.

Dieses Argument lässt Sommer nicht gelten: Seit Jahrhunderten gebe es immer wieder Mischlinge zwischen Hunden und Wölfen, ohne dass die Art dadurch tatsächlich gefährdet worden sei. Weder Staatsanwaltschaft noch Ministerium waren am Montag für eine Stellungnahme zu erreichen.
dpa/th
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