Die Landwirtschaft trage durch Brandrodung, Ackerbau und Viehhaltung weltweit zu knapp einem Drittel zum weltweiten Klimaeffekt der
Erderwärmung bei, sagte der Berliner Agrarforscher Harald von Witzke am Montag bei einer Tagung der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin.
Deshalb sei kurzfristig eine Emissionssteuer sinnvoll, langfristig sollte die Landwirtschaft in den Handel mit Verschmutzungsrechten einbezogen werden. Für den Vorschlag hatte sich bereits die Umweltstiftung WWF stark gemacht.
SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber sagte: «Die Landwirtschaft wird massiv vom Klimawandel betroffen sein, sie hat aber durchaus einen eigenen erklecklichen Anteil.» Die Landwirtschaft in Deutschland trägt nach Angaben des Agrarprofessors von Witzke und des Agrarforschers Steffen Noleppa bis zu elf Prozent zum deutschen Klimaeffekt bei. Eine Milchkuh habe den gleichen Ausstoß an Kohlendioxid (CO2) wie ein Auto mit dem EU-weit geplanten Wert von 130 Gramm CO2 pro Kilometer, das 18.000 Kilometer im Jahr gefahren wird. Der Deutsche Bauernverband hält die Kritik nicht für berechtigt. Nach seinen Angaben haben die Landwirte den CO2-Ausstoß seit 1990 um knapp ein Viertel gesenkt. (dpa)