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04.09.2013 | 14:52 | Fleischsektor 

Regionale Metzger müssen erhalten werden

Erding - Der BN warnt vor der zunehmenden Konzentration der Tierhaltung, die mit der Konzentration im Fleischsektor einhergeht.

Fleischverarbeitung
(c) proplanta
Die 10 größten  Fleischkonzerne in Deutschland erzielen inzwischen  mit geschätzter 18  Milliarden im Jahr mehr Umsatz als alle  handwerklichen Fleischverarbeitungsbetriebe und Metzger in Deutschland zusammen, die auf ca. 16 Milliarden jährlichen Umsatz kommen.

„Diese Konzentrationstendenzen müssen endlich gestoppt werden“, forderte Hubert Weiger, BN Landesvorsitzender, anlässlich des Besuchs eines Ochsenmastbetriebs im Landkreis Erding. „Bäuerliche Tierhaltung und regionale Schlachtstätten gehören zusammen und dürfen nicht zum Auslaufmodell in Bayern und Deutschland werden.

Auch in Bayern geht der Trend in Richtung industrielle Tierhaltung“, so Weiger, „wie z.B. Anlagen mit 3.000 Muttersauen und 9.000 Ferkeln eines holländischen Investors im Landkreis Donauwörth oder ein Milchviehstall für über eintausend Milchkühe im Landkreis Aichach Friedberg zeigten“.

„Statt weiter Billigproduktion auf Grundlage importierter Futtermittel zu ermöglichen, müssten die politischen Weichen in Richtung artgerechte Tierhaltungsformen auf Basis regionalen Futters und hoher Tierwohl- und Umweltstandards gestellt werden“, so Weiger.

„Insbesondere Nutzungsformen auf Grünfutter- und Weidebasis sind wichtig, damit der Aufwuchs von  Wiesen und Weiden zur Nahrungsmittelproduktion genutzt werden kann. Grünlandschutz dient insbesondere dem Klima und vorbeugenden Hochwasserschutz“, erläuterte Marion Ruppaner, BN Agrarreferentin.

„Weidehaltung zählt zu den artgerechtesten Tierhaltungsformen. Um diese Systeme weiter auszubauen, fordert der BN eine Rauhfutterprämie als Agrarumweltmaßnahme, die aus EU Agrargeldern für Bayern gespeist werden könnte“, so Ruppaner.

Alternativen wie Ökolandbau oder das Neuland Fleischkonzept sind aus Sicht des BN sinnvolle Alternativen, die Landwirten und Metzgereibetrieben mit  handwerklicher Fleischverarbeitung eine höhere Wertschöpfung bieten.

Der BN appelliert  auch an die Verbraucher, den Fleischkonsum auf etwa die Hälfte  des derzeitigen durchschnittlichen Niveaus von 80kg/Jahr zu reduzieren  und stattdessen zu qualitativ hochwertigen Erzeugnissen aus artgerechter Tierhaltung zu greifen. (PD)
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