Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.10.2020 | 04:56 | Wirtschaftspolitik 
Diskutiere mit... 
   2   2

Wird der Verbrennungsmotor diskriminiert?

Stuttgart - Der FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer hat der Bundesregierung und der EU-Kommission die Zerstörung der Autoindustrie durch ihre Klima- und Wirtschaftspolitik vorgeworfen.

Dieselfahrzeug
FDP-Landeschef Theurer ist Wirtschaftspolitiker, Volkswirt - und großer Fan des Verbrennermotors. Er kritisiert die Diskriminierung einer Antriebsart, die Deutschland seine Macht verliehen habe. (c) proplanta
«Die CDU-geführte Bundesregierung zerstört die deutsche Automobilindustrie. Die CDU-geführte EU-Kommission macht mit», sagte Theurer, der auch Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion ist, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Er kritisiert vor allem eine Fixierung auf Elektro-Autos. «Aus Angst vor den Grünen geht man den Weg der ideologischen Fixierung auf Batterieautos mit.»

Man müsse die Autoindustrie gar nicht zur Transformation zwingen, sagte Theurer. «Die verkaufen die Autos, die man verkaufen kann.» Die Politik sollte dafür faire Rahmenbedingungen vorgeben.

«Dem Klima ist es egal, wo das CO2 herkommt. Dem Klima ist es auch egal, ob mit klimaneutralen Kraftstoffen im Verbrenner weniger CO2 ausgestoßen wird oder auf anderem Wege.» Für die Arbeitsplätze und den Wohlstand in Deutschland sei das aber nicht egal. «Deshalb muss die Diskriminierung des Verbrenners endlich aufhören.»

Beim Erzeugungsmix in der EU sei der CO2-Fußabdruck eines Batterie betriebenen Elektro-Autos nicht besser als der eines Erdgasautos. Theurer betont vor allem den CO2-Ausstoß bei der Stromerzeugung. Der Strombedarf werde immens steigen, wenn man 40 Millionen Verbrenner in Deutschland ersetzen wolle. «Global gibt es über eine Milliarde Verbrenner», sagte Theurer. «Wer schnelle Fortschritte beim Klimaschutz will, muss klimaneutrale synthetische Kraftstoffe global skalieren.»

Die Bundesregierung gefährde mit ihrer Wirtschaftspolitik die Machtstellung der Bundesrepublik. «Wir sind keine Militärmacht. Und es interessiert außerhalb von Deutschland niemanden, ob wir moralisch die besseren Klimaschützer sind», sagte Theurer. «Unsere Macht ist die Wirtschaftsmacht. Die müssen wir schützen, wenn wir in der Welt überhaupt noch irgendetwas bewegen können wollen. Sonst sind wir machtlos.»
dpa
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Devil schrieb am 07.10.2020 17:55 Uhrzustimmen(3) widersprechen(10)
Wenn das Wasser in 10 Jahren knapp wird, werden Kriege die Menschen auf ein naturverträgliches Niveau senken. Das wahre Problem heißt weltweite Überbevölkerung. Die Menschen sind erst dann zufrieden wenn die Erde aussieht wie der Mars........tot.
Erstklassler schrieb am 05.10.2020 18:59 Uhrzustimmen(24) widersprechen(5)
Da muß man dem Mann von der FDP mal recht geben, der hat 100% recht!
  Weitere Artikel zum Thema

 Mitgliedstaaten schlagen Alarm wegen entwaldungsfreier Lieferketten

 Superhelden für den Klimaschutz: Niedersachsen will Moore schützen

 PKW-Label für eine bewusstere Kaufentscheidung

 Habeck erwartet schwierige Verhandlungen über Bundeshaushalt

 Schlechte Umfragewerte fürs E-Auto - aber Vorsprung in Pannenstatistik

  Kommentierte Artikel

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen