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05.11.2014 | 08:07 | Agrarmärkte 2014 

Landwirte im Schraubstock zwischen Kosten- und Preisdruck

Berlin - Vor dem Hintergrund der unter Druck geratenen Preise auf vielen Agrarmärkten hat das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) dazu aufgerufen, zusätzliche Anforderungen und Auflagen für die Landwirtschaft zuallererst an der Realität der Märkte zu orientieren.

Schlachtschweinemarkt
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Zahlreiche Faktoren setzen aktuell die Preise für Schlachtschweine und Ferkel, Getreide und Ölsaaten, Obst, Gemüse und Milch unter Druck.

Hierzu gehören „politische Entscheidungen zur Ukraine-Krise und ihre handelspolitischen Folgen, Unsicherheiten über die gesamtwirtschaftlichen Konjunkturaussichten, aber auch fehlende langfristige Ausrichtung der Bioenergie- und Klimapolitik sowie die Entwicklungen auf den Weltagrarmärkten“, heißt es in der verabschiedeten Erklärung des DBV-Präsidiums. Preisaktionen des Lebensmittelhandels trieben die „negative Preisspirale zusätzlich an“.

Das DBV-Präsidium sieht die deutschen Landwirte zunehmend mit politischen Diskussionen konfrontiert, die zusätzlich kostentreibende Anforderungen, Standards und gesetzliche Auflagen zur Folge haben. Damit werde die Wettbewerbsposition der deutschen Landwirtschaft geschwächt. Marktexperten gehen jedoch davon aus, dass die Markttrends für die Landwirtschaft grundsätzlich weltweit positiv sind.

Die hohe Qualität und die Sicherheit deutscher Agrarprodukte, die wachsende Weltbevölkerung, veränderte Essgewohnheiten sowie die steigende Nachfrage nach Agrarrohstoffen für energetische und industrielle Zwecke sind Grundlagen dieser Prognose.

Das DBV-Präsidium schlägt in seiner Erklärung ein Bündel von Maßnahmen vor, wie mit den Herausforderungen auf den Agrarmärkten umzugehen ist. Angesichts der durch politische Entscheidungen entstandenen Marktkrisen wird eine stärkere politische Unterstützung zur Krisenbewältigung gefordert.

Im Hinblick auf den Lebensmittelhandel und dessen Konzentration, wie sie die jüngste Sektoruntersuchung des Bundeskartellamtes attestierte, fordert der DBV eine strengere Überwachung als bisher von Zusammenschlüssen der Unternehmen und von Dumpingpreisangeboten sowie des Verkaufs unter Einstandspreis.

Als notwendig betrachtet der DBV eine weitere Sektoruntersuchung, um die missbräuchliche Ausnutzung der Einkaufsmacht zu unterbinden. Verbraucher und Lebensmittelhändler seien dem Grundsatz „Lebensmittel sind mehr wert“ verpflichtet. Das DBV-Präsidium verurteilte deshalb „Werbepraktiken, die auf Dumpingpreise von Lebensmitteln setzen“.

Der DBV unterstützt den Ansatz der Bundesregierung, die Erschließung neuer Absatzmärkte für die Agrar- und Ernährungswirtschaft insbesondere in Drittländern stärker zu begleiten. „Diversifikation im Export“ sei der Schlüssel, um Abhängigkeiten von einzelnen Märkten zu überwinden. (dbv)
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