Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.05.2024 | 09:13 | Wolfsmanagement 

Mecklenburg-Vorpommern will Gesetzesänderung für Entnahme von Problemwölfen

Schwerin / Berlin - Mecklenburg-Vorpommern will über die Umweltministerkonferenz (UMK) Anfang Juni eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes zur Entnahme von Problemwölfen erwirken.

Wölfe in Deutschland
Nächste UMK: Antrag zur Überarbeitung des Paragrafen 45a Bundesnaturschutzgesetz. (c) chphotography86 - fotolia.com
Ein entsprechender Antrag zur Überarbeitung des Paragrafen 45a sei in der Vorbereitung, teilte Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann am Montag (29.4.) mit.

Die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke geplante Regelung zum schnelleren Abschuss von Schadwölfen sei zwar gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht. Darauf deute das kürzlich gefallene Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Niedersachsen hin, durch das die Entnahme eines Wolfes bei Hannover verboten bleibe.

„Um keine weitere Zeit zu verlieren, werden wir der UMK vorschlagen, zügig das Bundesnaturschutzgesetz so zu ändern, dass es endlich möglich wird, Problemwölfe aus dem Bestand zu entnehmen“, erklärte die Staatssekretärin. Sollte der Bund sich hierbei nicht schnell genug bewegen, könne nur eine Bundesratsinitiative weiterhelfen.

In Brandenburg forderte der Landesbauernverband (LBV) von Landwirtschaftsminister Axel Vogel, für das Bundesland einen maximalen Wolfsbestand von 500 Tieren festzulegen und ein Bestandsmanagement einzuführen. Der Raum für solche Entscheidungen werde derzeit durch die Überarbeitung der Brandenburger Jagddurchführungsverordnung und der Brandenburgischen Wolfsverordnung geboten.

Angriff auf einen Esel

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), Marco Weber, nahm einen Wolfsangriff auf einen Esel bei Neuwied zum Anlass, den Abschuss von Problemwölfen zu fordern. Herdenschutz könne Angriffe nicht verhindern. Die Kosten für Zäune uferten aber immer weiter aus. Zugleich warnte Weber, dass ein Wolf irgendwann einen Menschen angreifen werde. Soweit dürfe es nicht erst kommen. Wenn sich Wölfe in Rheinland-Pfalz erst einmal ausgebreitet hätten, sei es zu spät.

Der Sächsische Landesbauernverband (SLB) und der Sächsische Schaf- und Ziegenzuchtverband (SSZV) appellierten an die Verantwortlichen in Deutschland, die Bedenken der Tierhalter ernst zu nehmen und eine konstruktive Diskussion über die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes zu führen. Die Politik müsse pragmatische Lösungen finden, die sowohl den Schutz des Wolfes als auch die Interessen der Landwirte und Tierhalter berücksichtigten.
AgE
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ausnahmegenehmigung für Wolfsabschuss für rechtswidrig erklärt

 Pferd auf Koppel in Südhessen wohl nicht von Wolf verletzt

 Ein Wolfsangriff auf Nutztiere dieses Jahr bislang nachgewiesen

 Trendwende Wolf - Hessen will Jagdrecht novellieren

 Agrarminister wirbt für mehr Schafhaltung

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?