Nächste UMK: Antrag zur Überarbeitung des Paragrafen 45a Bundesnaturschutzgesetz. (c) chphotography86 - fotolia.com
Ein entsprechender Antrag zur Überarbeitung des Paragrafen 45a sei in der Vorbereitung, teilte Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann am Montag (29.4.) mit.
Die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke geplante Regelung zum schnelleren Abschuss von Schadwölfen sei zwar gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht. Darauf deute das kürzlich gefallene Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Niedersachsen hin, durch das die Entnahme eines Wolfes bei Hannover verboten bleibe.
„Um keine weitere Zeit zu verlieren, werden wir der UMK vorschlagen, zügig das Bundesnaturschutzgesetz so zu ändern, dass es endlich möglich wird, Problemwölfe aus dem Bestand zu entnehmen“, erklärte die Staatssekretärin. Sollte der Bund sich hierbei nicht schnell genug bewegen, könne nur eine Bundesratsinitiative weiterhelfen.
In Brandenburg forderte der Landesbauernverband (LBV) von Landwirtschaftsminister Axel Vogel, für das Bundesland einen maximalen Wolfsbestand von 500 Tieren festzulegen und ein Bestandsmanagement einzuführen. Der Raum für solche Entscheidungen werde derzeit durch die Überarbeitung der Brandenburger Jagddurchführungsverordnung und der Brandenburgischen Wolfsverordnung geboten.
Angriff auf einen Esel
Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), Marco Weber, nahm einen Wolfsangriff auf einen Esel bei Neuwied zum Anlass, den Abschuss von Problemwölfen zu fordern. Herdenschutz könne Angriffe nicht verhindern. Die Kosten für Zäune uferten aber immer weiter aus. Zugleich warnte Weber, dass ein Wolf irgendwann einen Menschen angreifen werde. Soweit dürfe es nicht erst kommen. Wenn sich Wölfe in Rheinland-Pfalz erst einmal ausgebreitet hätten, sei es zu spät.
Der Sächsische Landesbauernverband (SLB) und der Sächsische Schaf- und Ziegenzuchtverband (SSZV) appellierten an die Verantwortlichen in Deutschland, die Bedenken der Tierhalter ernst zu nehmen und eine konstruktive Diskussion über die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes zu führen. Die Politik müsse pragmatische Lösungen finden, die sowohl den Schutz des Wolfes als auch die Interessen der Landwirte und Tierhalter berücksichtigten.