«Es gibt einen Einwand von Polen», sagte eine Sprecherin von Bundesagrarminister Horst
Seehofer (CSU) am Mittwoch in Berlin auf Anfrage. Derzeit werde geprüft, ob der Einwand ausreiche, um die neue Regelung außer Kraft zu setzen. «Dazu finden Gespräche statt.» Die Hersteller können Milch, Fleisch und Eier nach der neuen Verordnung freiwillig mit der Aufschrift «ohne Gentechnik» versehen - auch dann, wenn die Futtermittel möglicherweise gentechnisch verändert hergestellte Zusätze enthalten haben.
Bisher musste der Einsatz von
Gentechnik in den Lebensmitteln komplett ausgeschlossen sein, so dass es kaum gekennzeichnete Produkte gab. Die Regelung gehört zum neuen Gentechnikrecht, für das Bundespräsident Horst Köhler Anfang April grünes Licht gegeben hatte. Alle EU-Staaten sollten zu der verbesserten Kennzeichnungsregelung «ohne Gentechnik» befragt werden. Die Lebensmittelwirtschaft befürchtet negative Folgen für den Markt genveränderter Produkte und hält die Regelung für irreführend. (dpa)