Die Landwirtschaft ist weltweit für bis zu 32 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Einen Freibrief für weitere Emissionssteigerungen darf es deshalb auch für den Agrarbereich nicht geben. Alle in diese Richtung laufenden Versuche der Bundesregierung sind unverantwortlich und inakzeptabel. Unter dem Deckmantel von Ernährungssicherung und der notwendigen Erzeugung nachwachsender Rohstoffe versucht das Bundesagrarministerium sinnvolle und praktikable Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft zu verhindern.
Mit unserem Antrag fordern wir die Bundesregierung auf, als ersten Schritt auf nationaler Ebene Maßnahmen für einen besseren
Klimaschutz beim Ackerbau zu ergreifen. Dazu gehören eine wirksame Begrenzung der Stick-stoffüberdüngung und der daraus resultierenden klimaschädlichen Lachgasemissionen. Das kann erreicht werden über die Absenkung der zulässigen Stickstoffüberschüsse und die Einführung einer Stickstoffüberschussabgabe.
Außerdem muss die Bundesregierung die Klimaleistungen des ökologischen Landbaus angemessen anerkennen und die Ausweitung dieser Anbauform verstärkt fördern.
Klimafreundlichen Bewirtschaftungsformen wie Leguminosenanbau, Fruchtartendiversifizierung und Festmistwirtschaft muss im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) eine Förderpriorität eingeräumt werden.
Alle klimaschädlichen Subventionen an die Landwirtschaft wie die Agrardiesel-Beihilfe sind kontraproduktiv, wenn die deutsche Landwirtschaft wirklich vom Problem zur Lösung werden will. Deshalb müssen sie schrittweise aufgehoben werden.
Die Landwirtschaft muss - wie jede andere Branche auch - ihren Beitrag zur Reduktion der klimarelevanten Emissionen leisten. Gleichzeitig muss ihr großes Potenzial, der Atmosphäre
CO2 zu entziehen und dieses als Koh-lenstoff in Pflanzen oder in der Humusschicht des Bodens zu binden, verstärkt gefördert werden. (PD)