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10.09.2013 | 13:09 | Tierschutz 

Grüne wollen weniger Tiertransporte

Berlin - Lange Schlachttier-Transporte stehen in der Kritik - und Deutschland ist in der EU ein Hauptempfänger grenzüberschreitender Importe. Die Grünen kritisieren, das liege nicht nur am großen deutschen Markt.

Tiertransport
(c) proplanta
Deutschland muss sich aus Sicht der Grünen stärker für eine Vermeidung umstrittener Tiertransporte einsetzen. «Nötig sind mehr regionale Schlachthöfe und eine Begrenzung der Transportzeiten auf maximal acht Stunden», sagte der agrarpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, der Nachrichtenagentur dpa. Die Bundesrepublik sei verantwortlich für einen Großteil der Transporte in der Europäischen Union. Dies hänge auch mit «Dumpinglöhnen an deutschen Schlachthöfen» zusammen.

Laut einer aktuellen Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Grünen-Anfrage wurden im vergangenen Jahr mehr als 4,6 Millionen Schlachtschweine aus anderen EU-Ländern nach Deutschland importiert. Insgesamt werden im europäischen Binnenmarkt jährlich mehr als neun Millionen Schlachtschweine gehandelt. Größter Versender sind die Niederlande, das wichtigste Importland ist Deutschland. Daneben wurden im vergangenen Jahr grenzüberschreitend Schlachtrinder (565.000) und Schlachtgeflügel (470.000) gehandelt. Die Daten beziehen sich auf die bis vor kurzem noch 27 EU-Staaten.

Hintergrund von Transporten sei auch, dass Erzeuger und Vermarkter im EU-Binnenmarkt «die jeweils günstigsten Vermarktungsmöglichkeiten nutzen - insbesondere auch in grenznahen Gebieten benachbarter Mitgliedstaaten», erläuterte das Ministerium.

Aus Sicht der Regierung sollten Transporte über große Entfernungen «grundsätzlich auf ein Minimum begrenzt und Langzeittransporte von Schlachttieren durch Fleischtransporte ersetzt werden». Bei einer Transportbegrenzung beispielsweise auf acht Stunden sei zu prüfen, inwiefern dies für Tiere mehr Stress bedeuten könnte - etwa durch zusätzliches Auf- und Abladen an Sammelstellen.

Bei Transportkontrollen werden der Regierungsantwort zufolge sehr selten Verstöße gegen Vorschriften festgestellt. Der Anteil der Beanstandungen lag demnach seit 2009 zwischen 1,2 und 1,4 Prozent. (dpa)
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