Die Leipziger Terminbörse hat für die Kartoffelkontrakte in den vergangenen vier Wochen einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Grund ist unter anderem, dass nasse Felder die Rodungen behindern. (c) proplanta
Am Donnerstag (9.11.) notierte die Börse für den Kontrakt mit Fälligkeit im April 2024 einen Kurs von 27 Euro/dt. Gestartet war die Kursrallye am 10. Oktober mit 19,70 Euro/dt.
Laut dem Agrarhandelsunternehmen Wilhelm Weuthen produzieren alle Pommes frites- und Chipswerke zurzeit auf Volllast. Die Einlagerung der letzten 15 % bis 20 % der Haupternte komme wegen der nassen Felder nur sehr schleppend voran. Vor allem in Nordrhein-Westfalen sowie in Belgien und den Niederlanden werde sich die Kampagne noch einige Wochen hinziehen. Unklar sei, ob alle Knollen gerodet werden könnten.
Ähnliche Probleme gibt es auch in Niedersachsen. Nach Angaben des Vorsitzenden vom Ausschuss Pflanze beim dortigen Landvolk, Karl-Friedrich Meyer, können die Roder aktuell nur langsam fahren. Normalerweise ende die Kampagne bereits um den 10. Oktober. Wegen der Nässe sei zu befürchten, dass um die 5 % der Kartoffeln in der Erde bleiben.
Aufschläge für Lagerware
„Wenn Kartoffeln zu nass geerntet werden, trocknen sie nicht richtig ab und die Lagerung kann zum Problem werden“, stellte Meyer außerdemfest. Derweil berichtete die LandwirtschaftskammerNiedersachsen, dass es kaum Nachfrage nach Verarbeitungsware gebe, so dass sich die Erzeugerpreise überwiegend seitwärts bewegten.
Die Nachfrage nach Speisekartoffeln entwickele sich relativ ruhig. Für qualitativ gute, durchgeschwitzte Lagerware ließen sich bereits Aufschläge erzielen. Die Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels habe sich aberweiter beruhigt.Auch imExport fehlten Impulse.
Für Mitte November sei hier jedoch mit einer Belebung zu rechnen. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen versorgen sich der Handel und die Packbetriebe mit Speisekartoffeln aus durchgeschwitzten Lägern. Allerdings würden letzte Partien auch noch frisch aus dem Feld vermarktet.