Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.10.2009 | 11:23 | Marktbericht  

Bald nur noch jedes zweite Ei aus Deutschland

Bonn - Schon seit einiger Zeit belegen die offiziellen Statistiken, dass die deutsche Eiererzeugung 2009 nicht das Vorjahresergebnis erreichen wird.

Bald nur noch jedes zweite Ei aus Deutschland
Hintergrund sind Umbaumßnahmen und ein sich verschärfender Strukturwandel im Zuge des in Deutschland vorzeitigen und endgültigen Aus der konventionellen Käfighaltung Ende 2009. Nach einer Befragung der MEG von Marktbeteiligten wird sich der Rückgang im Lauf der zweiten Jahreshälfte noch beschleunigen. MEG-Prognosen zeigen, dass die Eierproduktion im Gesamtjahr 2009 wahrscheinlich unter die Marke von 10 Mrd. Eier zurückfällt. Zum Vergleich: 2008 lag die Konsumeiererzeugung noch bei 11,9 Mrd. Eier. 2010 wird die Erzeugung wohl wieder zulegen, ohne allerdings das Ausgangsniveau des Jahres 2008 erreichen zu können.

Von den Turbulenzen am deutschen Eiermarkt scheinen die Verbraucher aber recht unbeeindruckt, denn die Nachfrage nach Eiern läuft ungebrochen rege. Im Jahr 2005 erreichte der Pro-Kopf-Verbrauch mit nur noch 205 Eiern den Tiefstand. Seitdem wird wieder mehr konsumiert. Nicht zuletzt vielleicht ein Effekt kontinuierlicher Marketingbemühungen, wie sie zum Beispiel anlässlich des von der IEC (International Egg Commission) ins Leben gerufenen Welteiertages stattfinden. Immer mehr Betriebe nutzen diesen Tag, der dieses Jahr am 9.10.2009 stattfindet, für ihre Öffentlichkeitsarbeit.

Im Jahr 2008 wurden bereits wieder 212 Eier pro Einwohner verbraucht und für das laufende Jahr deuten erste Berechnungen trotz sinkender Erzeugung auf einen zumindest stabilen Verbrauch hin. Von den positiven Verbrauchszahlen konnten allerdings die deutschen Erzeuger nicht profitieren. Immer mehr Ware muss aus dem Ausland importiert werden, um den hiesigen Bedarf zu decken. Bislang vorliegende Daten des Statistischen Bundesamtes belegen, dass das Importvolumen bereits im ersten Halbjahr deutlich über Vorjahr lag. Gleichzeitig verloren die Exporte an Bedeutung. Dem Vernehmen nach hat sich diese Entwicklung im zweiten Halbjahr noch verschärft.

Sinkende Erzeugung bei zumindest stabilen Verbrauchswerten, dies führt zu einem abrutschenden Selbstversorgungsgrad. Belief sich dieser im Jahr 2008 noch auf 67,4 %, so ist für das Jahr 2009 ein Absturz unter die 55 % Marke wahrscheinlich. Auch wenn sich die deutsche Produktion 2010 wieder erholen wird, wird es Jahre brauchen um an alte Werte anzuknüpfen, denn etliche Betriebe werden im Zuge der Umstellungen am Eiermarkt ganz aus der Produktion ausscheiden. Ein Selbstversorgungsgrad von 75 % wie er noch Anfang dieses Jahrzehnts zu erreichen war, ist wohl für lange Zeit Vergangenheit. (MEG)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 In Supermärkten gibt es bald keine braunen Eier mehr

 In Supermärkten gibt es bald keine braunen Eier mehr

 Weniger Eier aus ökologischer Haltung produziert

 Mehr Hennen legen mehr Eier

 Eierproduktion in Sachsen 2023 unter dem Vorjahr

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte