Das gab Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) am Dienstag in Berlin bekannt. Sie habe berechtigten Grund zu der Annahme, dass der genveränderte Mais der Sorte
MON 810 «eine Gefahr für die Umwelt darstellt», sagte Aigner. Damit greife eine Schutzklausel, die über EU-Recht möglich sei. Diese Entscheidung sei trotz anderslautender Behauptungen keine politische, sondern eine fachliche. Studien aus Luxemburg für ein nationales Verbot von MON 810 des Agrarkonzerns
Monsanto hätten den Ausschlag gegeben. Laut dem Ministerium gibt es Risiken für bestimmte Schmetterlinge, Marienkäfer und Wasserorganismen. Ob Monsanto gegen das Verbot klagen wird, ist offen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (
BUND) begrüßte das Verbot.
Der genveränderte Mais MON 810 ist seit 1998 in der Europäischen Union für den kommerziellen Anbau zugelassen. In den Mais ist ein Gen gegen den Schädling
Maiszünsler - einen Schmetterling - eingebaut. Der Druck aus Bayern, den Genmais-Anbau zu verbieten, war zuletzt größer geworden. Der bayerische Umweltminister Markus Söder (CSU) will Deutschland zu einer «gentechnikanbaufreien Zone» machen. Umweltverbände, Grüne und Linke fordern seit langem ein
Anbauverbot, weil sie Folgen für Tiere und Pflanzen befürchten. Befürworter warnen vor einer Abwanderung von Forschungsunternehmen. (dpa)