Der ländliche Raum ist strategiefähig", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (14. August) im Nachgang zur zweiten Strategiesitzung der EULE Modellkommunalverbünde und Modellkommunen Ende Juli in Stuttgart.
Die Palette der Modellvorhaben ist breit. Sie reicht von Innovations-, Kompetenz- und Gründerzentren über Einrichtungen zur Qualifizierung bis hin zu Projekten der Mobilität und regenerativer Energien. Dabei spiegelt sich der demografische Wandel in den aufgegriffenen Handlungsfeldern wieder, der den ländlichen Raum anders trifft als die Metropolregionen. Gerade Bildungsthemen nehmen einen breiten Raum in den Strategien ein.
Alle Modellkommunen haben für die Erarbeitung der NIKE externe Sachverständige hinzugezogen. Diese Spezialisten erlauben einen Blick von außen und bringen ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der Kommunalentwicklung ein. Seit dem ersten Strategietag wurden die Konzepte mit dieser fachlichen Unterstützung weiterentwickelt. Die präsentierten Sachstandsberichte zur NIKE überzeugten mit fundierten Analysen der Stärken und Schwächen, Herausarbeitung notwendiger Maßnahmen und neuen innovativen Ansätzen für eine zukunftsweisende Kommunalentwicklung in der jeweiligen Modellkommune beziehungsweise im jeweiligen Modellkommunalverbund.
Ein wichtiger Programmpunkt stellte die Präsentation der neu gestalteten Website zum Modellprojekt EULE dar. Diese stehen frei zugängig unter der unveränderten Internetadresse
www.EULE-bw.eu zur Verfügung.
"Die Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen durch neue innovative Ideen und Wissenstransfer sowie lebenslanges Lernen sind die zentralen Aufgabenstellungen für mehr Beschäftigung und Wettbewerb in den Kommunen", so Minister Hauk. Daneben würden die Mobilität und eine Neuausrichtung hin zu erneuerbaren Energien elementare Grundlagen der Daseinsvorsorge für die Bürger im ländlichen Raum bilden. "Die EULE - Modellkommunen sind auf dem besten Wege, innovative kommunale Strategien für das 21. Jahrhundert zu entwickeln", ergänzte Peter Hauk.
Hintergrundinformationen:
Die Kommunen Albstadt (Zollernalbkreis), Beuren (Landkreis Esslingen), Heitersheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) und Weissach im Tal (Rems-Murr Kreis) sowie die Kommunalverbünde Aalen (Aalen, Oberkochen, Abtsgmünd, Essingen; alle Ostalbkreis), Bönnigheim (Bönnigheim, Erligheim, Kirchheim am Neckar; alle Landkreis Ludwigsburg), Schwäbisch Gmünd (Schwäbisch Gmünd, Heubach, Waldstetten, Mutlangen; alle Ostalbkreis), Hohenlohe (Blaufelden, Frankenhardt, Gerabronn, Kirchberg an der Jagst, Langenburg, Rot am See, Satteldorf, Schrozberg, Wallhausen, Wolpertshausen; alle Landkreis Schwäbisch Hall), GVV Illertal (Berkheim, Dettingen an der Iller, Erolzheim, Kirchberg an der Iller, Kirchdorf an der Iller; alle Landkreis Biberach), Siegelsbach (Bad Rappenau, Siegelsbach; Landkreis Heilbronn), Voralb (Aichelberg, Boll, Dürnau, Gammelshausen, Hattenhofen, Zell unter dem Aichelberg, Heiningen, Eschenbach, Schlat, Schlierbach; alle Landkreis Göppingen) und Wurzach (Bad Waldsee, Bad Wurzach, Bergatreute, Wolfegg; alle Landkreis Ravensburg), Zweckverband Regionaler Industriepark Osterburken RIO (Adelsheim, Osterburken, Ravenstein, Rosenberg, Seckach; Neckar-Odenwald-Kreis) sind in die erste Förderphase des Wettbewerbs, der Erarbeitung einer Nachhaltigen Integrierten Kommunalen Entwicklungsstrategie (NIKE) aufgenommen worden.
Bei der Erarbeitung der NIKE werden die Kommunalverbünde und Kommunen durch das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, dem Projektbeirat, der wissenschaftlichen Begleitforschung sowie durch den Landkreistag als Partner des Ministeriums umfassend unterstützt und begleitet. Der Projektbeirat setzt sich zusammen aus Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, Fachgutachtern, weiteren Mitgliedern aus den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft sowie verschiedenen Ressorts.
Die Ausarbeitung einer ganzheitlichen Strategie, die Wirtschaft, Arbeitswelt, Gesellschaft und kommunale Aspekte in die Überlegungen einbezieht, ist die Voraussetzung für die Teilnahme an der nächsten Auswahlrunde im Wettbewerb um ein EU-Leuchtturmprojekt. Nur die erfolgversprechendsten von bis zu zehn Strategien werden im Rahmen des Modellprojekts EULE durch Investitionen umgesetzt und gefördert. Im Frühjahr 2010 wird der Projektbeirat in einer zweiten Auswahlrunde die innovativsten Projektskizzen zur Förderung konkreter investiver Maßnahmen als EU-Leuchtturme vorschlagen. Die Europäische Union und das Land Baden-Württemberg unterstützen das Modellvorhaben mit einem Investitionsvolumen von rund 24 Millionen Euro aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) und dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR). (PD)