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14.09.2017 | 06:32 | Apfelproduktion 
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Baywa: China dominiert den Apfelmarkt

München/Frankfurt - Die stetig wachsende Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft wird sich in den kommenden Jahren auch auf Deutschlands Apfelbauern auswirken.

Deutschlands Apfelbauern
(c) proplanta
Die Münchner Baywa - der größte Agrarhandelskonzern in der Bundesrepublik - will die Apfelproduktion ihrer Vertragsbauern in den kommenden Jahren auf die in Ostasien beliebten teureren Sorten umstellen.

«Die Musik spielt in Asien», sagte Vorstandschef Klaus Josef Lutz am Mittwoch in Frankfurt am Main. «China ist der am schnellsten wachsende Markt für das Apfelgeschäft.» Zu den teureren Sorten zählen vor allem die sogenannten Clubäpfel - markengeschützte Neuzüchtungen wie «Kanzi» oder «Jazz». Die Baywa baut ihre Äpfel in Deutschland, Neuseeland und den USA an.

Hinter den Plänen steht die Sorge, dass sich mit den bisher üblichen Sorten künftig nicht mehr allzu viel Geld verdienen lassen wird. Denn die weltweite Apfelproduktion wächst stetig, da in China und anderen Ländern in den vergangenen Jahren viele neue Apfelplantagen angelegt wurden. Fachleute erwarten eine Steigerung der weltweiten Apfelernte von derzeit 85 auf 100 Millionen Tonnen im Jahr. «Dass wir zukünftig keine Rekordpreise erzielen werden, ist offensichtlich», sagte Christiane Bell, die Chefin des Baywa-Obstgeschäfts.

Baywa-Chef Lutz beklagte allerdings Handelshürden: Der europäische Markt sei für alle Importeure frei zugänglich, in Ostasien jedoch gebe es Beschränkungen für europäische Importeure. «Die Chinesen tun sich ein bisschen schwer damit, uns die notwendigen Exportlizenzen zu geben», sagte er.
dpa
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Kommentare 
clubmember schrieb am 16.09.2017 14:03 Uhrzustimmen(15) widersprechen(62)
Ja mei!
"agricola", mein persönlicher Rekord ist etwas über 2 t handgepflückte Tafeläpfel am Tag.
Im übrigen ist es so, dass niemand gezwungen wird an solchen Konzepten teilzunehmen.
Aber es darf halt auch nicht jeder. ;-)
agricola pro agricolas schrieb am 16.09.2017 10:28 Uhrzustimmen(40) widersprechen(31)
„Clubmember“, Sie scheinen wahrlich nicht der Fraktion der bulgarischen und rumänischen Apfelpflücker zuzuordnen zu sein, die täglich bis zu 900 kg pflücken müssen, um einen auskömmlichen Standardlohn erzielen zu können.

Wohl sind Sie auch nicht der Gruppierung Ihrer „Club“-Baumbesitzer zuzuordnen, sondern offensichtlich weit eher jener Spezies einer Wertschöpfungskette, die innerhalb solcher Strukturen äußerst einträglich komfortable Renditen zu erzielen vermag; entgegen jenen, die zwar Besitzer der alljährlichen Apfelernten sind, deren Genetik -die im übrigen auf Uraltsorten basiert- erwerben diese selbst allerdings zu keinem Zeitpunkt jemals.

Die Genetik - uraltes bäuerliches Wissen, das sei an dieser Stelle explizit hervorgehoben und eindeutig unterstrichen - eignet man sich hier in Raubrittermanier, befreit von jeder Moral und Sittlichkeit, an, erklärt sie flugs zum persönlichen Eigentum, das hernach gewinnbringend vermarktet wird. -Vereinfacht in der Kürze auf den Punkt gebracht!

Dem jeweiligen Apfelbaumbesitzer „gönnt man großzügig“ als dessen Aufwandsentschädigung für 1 kg geernteter „Clubäpfelchen“ allenfalls den Gegenwert von 1 kg Sägemehl, letzteres dereinst ein vollkommen vernachlässigtes Abfallprodukt.

Ihre Aufzählung über Züchtungswesen und -charakter widerspiegelt löblicherweise das bäuerliche Erbe der Arbeitsleistung schon unserer Vorfahren über Jahrtausende hinweg. Unsere Eva naschte dereinst von solchen verbotenen Früchten im Garten Edens und wurde dafür aus dem Paradies vertrieben. - Wäre ihr das mit „PINK LADY“, „JAZZ“ oder wie auch immer die heute modern designten „Früchtchen“ heißen, vielleicht nicht passiert? Welchen Verlauf hätte damit unsere Menschheitsgeschichte genommen!? ;-))) - (Kleines Scherzchen am Rande!)

Lob an die heutigen Züchtungen: Bei einer aktuell real verfügbaren Sortenvielfalt von um die 2.000 Sorten lobhudeln Sie aber allenfalls einer Handvoll diesen Potentials als dem absoluten Verbraucher-NONPLUSULTRA, letzteres gepusht mittels clever ausgefeilter PR-Strategien, die ihrerseits horrende Summen für ein dahingehend aber gerne billigend in Kauf genommenes Luxus-Honorar verschlingen, streuen somit einer Vielzahl von gutgläubigen Kunden an der Ladentheke wissentlich und willentlich Sand in ihre treudoofen Äuglein. Ist das kein Abzockermodell?

Hoffentlich werden dem mündigen Verbraucher mit Hilfe der Digitalisierung hinsichtlich selbiger Modelle sehr bald horizonterhellend die Augen geöffnet, um damit bald diesem Treiben einen gewaltigen Riegel vorschieben zu können.

Knapp 1 Mio. Tonnen Äpfel werden aktuell jährlich
geerntet. Dem Endverbraucher knüpft man um die 2 €/kg ab. In welchen geldgierigen Hälsen wird der Löwenanteil dieser Erlöse erbarmungslos verschlungen!???
clubmember schrieb am 16.09.2017 07:45 Uhrzustimmen(14) widersprechen(60)
Ein paar Basics:

Apfelzüchtung ist ein ziemlich aufwändiges Geschäft. Von 30 000 Kreuzung sind eine Handvoll brauchbar, Ob die es dann zur Sorte schaffen ist sehr fraglich. Nachdem sich staatliche Stellen aus der Züchtung zurückgezogen haben, wird das Geschäft von Privaten betrieben. Man will - so man denn eine Sorte hat, die einem brauchbar erscheint - möglichst nix dem Zufall überlassen. Das heißt heutzutage: Interessenten finden, Businessplan, und ganz wichtig: nicht nur die Sorte schützen, sondern der Sorte möglichst einen Markennamen geben. Diese ® und ™ halten nämlich länger als der Sortenschutz (dieser 30 Jahre - das ist relativ kurz. Theoretisch zwei Standzeiten. Praktisch viel weniger, weil es ja auch eine Zeit dauert, bis mal Anbauerfahrungen aus der Praxis da sind. Vorher wird kaum eine größere Verbreitung stattfinden.

...Und diese größere Verbreitung muss Hand in Hand gehen mit Vertrieb und Verbrauch. Auch das ist mit (- nicht nur aber auch - zeitlichen) Unwägbarkeiten verbunden. Deshalb sind ® oder ™ sicherer als nur Sortenschutz.

Spielen wir mal durch: Züchter (meist Baumschuler) will neue Sorte. Macht Tausende Kreuzungen von z.B. Gala x Braeburn (das sind die Eltern von Jazz™, von Kanzi® übrigens auch). Paar tausend mal dieselbe Kreuzung?
Na das ist ja langweilig! Mitnichten!! Malus ist extrem heterozygot. Da gleicht keines der Geschwisterchen dem anderen. Ganz gut beschrieben ist das Ganze in diesen Videofolgen https://www.youtube.com/watch?v=ETNtGRVlkrA

Dann hat er einen Treffer gelandet. Weiß bloß noch keiner außer ihm. Er wird nun versuchen, die Sorte zu vermarkten. Früher hat er das mit Baumproduktion und -verkauf bzw. Lizenzvergabe gemacht. Wenn ein wichtiger, bekannter Obstbauer die Sorte mal genommen hat, bestand die Chance, dass sich das rumspricht.
Paar Probleme dabei:
1. Jeder Obstbauer hat vegetative Vermehrung gelernt. Das ROI kommt also über die Bäume nicht unbedingt zurück.
2. Wenn die Investition nur über den Baumverkauf zurückkommt, müssen möglichst viel Bäume verkauft werden. Das führt (vereinfacht) bei einer Erfolgssorte dazu, dass irgendwann zu viele Bäume stehen, dass das Angebot zu groß wird, dass der Apfelpreis sinkt, dass keine Bäume mehr nachgepflanzt werden. (Lebenszyklus einer Sorte - Aufstieg und Fall)
3. Werbung für die Sorte wird eigentlich nur vom Züchter/Baumschuler in Richtung Obstbauer betrieben. Gegenüber dem Endverbraucher macht jeder Vermarkter oder Obstbauer was er mag.
4. Über Vermarktungsnormen hinausgehende Qualitätskriterien sind Sache der einzelnen Vermarkter oder Obstbauern. Das kann zu einem unhomogenen Erscheinungsbild der Sorte und zu Kundenenttäuschung führen.

Heutzutage wird meistens ein Club-Konzept erstellt. Davon gibt es mittlerweile vielerlei Formen. Im Prinzip ist es so, dass sich der Züchter/Sorteninhaber Partner sucht (um einen Club zu gründen). Das sind meist Vertriebsorganisationen und/oder EOs, sowie die Apfelanbauer. Die Beteiligten erstellen zusammen ein Konzept. Also welche Menge wäre platzierbar? Bei wem? Nur Inland? Nur Nordhemisphäre? Machen den Einkäufern den Mund wässrig. Versuchen ihre Obstbauern davon zu überzeugen diese Sorte anzupflanzen. Managen die steigende Tonnage durch Gewinnung neuer Kunden. Bewerben das Produkt nicht nur beim LEH-Einkäufer, sondern auch bei Endverbraucher.

Ziel soll sein:

Konstant hohe (bessere) Preise, längerer Lebenszyklus der Sorte, Mehrwert für alle Beteiligten. Das schließt den Endkunden mit ein. Der erhält im Idealfall ein Premiumprodukt. Schwächere Qualitäten werden nicht unter der Handelsmarke verkauft, sondern unter dem Sortennamen um den Wert, den Preis und das Renommee der Marke zu schützen.
Beispiele: Pink Lady® vs. Cripps Pink, Jazz™ vs. Scifresh, Kanzi® vs. Nicoter

Bei den Genannten klappt das ganz gut bisher. Wichtig ist für den Bauern halt, dass er realistischerweise viele Äpfel in Markenqualität produzieren kann.

Zu möglichen Problemen (je nach Interessenlage):

Nicht jeder Obstbauer darf diese Sorten anbauen. Wenn man also reiner Direkt- oder Selbstvermarkter ist, oder wenn man einer EO angehört, die nicht „im Club“ ist, hat man Pech gehabt. Da gibt es zwar Lösungen, aber die sehen immer so aus, dass der Apfel über den definierten Flaschenhals sortiert, gepackt und verkauft wird.
Wenn doch einer - widerrechtlich - die Sorte anbaut, dann hat er zwar das Produkt, kann es aber unter dem Marken- (oft auch Sortennamen) nicht nutzen. Sonst würde dieser Schwarzanbau ja auffliegen. Er hat also nur ein (sehr gutes) No-Name-Produkt. Den Mehrwert der beworbenen Marke kann er nicht realisieren.

Meist sind die Äpfel dieser Sorten nicht für den Direktabsatz zugelassen. Also 100% Andienungspflicht. Keine Direktvermarktungsklausel. Teilweise schade, ich würde gern für Kanzi® oder Cameo® im Direktabsatz Werbung machen. Andererseits bietet man den Abnehmern ja eine gewisse Exklusivität und lässt sich diese bezahlen, da wäre es töricht hier ein Unterlaufen des Systems zuzulassen.

Unerkannte Probleme im Anbau:
Vor allem in der Anfangsphase der Clubkonzepte war man oft etwas hastig in den Entscheidungen. „Wenn wir jetzt nicht durchstarten, dann ist die EO „Xy“, das Gebiet „Yz“ vor uns am Markt und belegt den Regalplatz...“ Die Testung, ob eine Sorte für den Standort geeignet ist, oder ob es anbautechnische Besonderheiten, Anfälligkeiten etc. gibt war u.U. oberflächlich, bzw. von rosa Brille getrübt. Man wollte das jetzt halt! „Dat mut nu!“

Mögliche Folgen: Baumausfälle durch Rindenkrankheiten, zu späte Reife oder zu geringer pack-out (baumfallende Ware hat nicht den ausreichenden Anteil an Club- bzw. Markenqualität)
Das kann den Anbauern das Leben schwer machen und die Wirtschaftlichkeit in Frage stellen.

Oft war auch die kritische Menge in der Vermarktung nicht erreichbar. Einzelne EOs in Konkurrenz ergibt viele kleine Sorten, d.h. geringe Tonnagen. Groß Werbung machen ist schwierig, denn wenn da einer drauf anspringt und man kann nicht liefern... Peinlich peinlich...;-)

Mittlerweile hat sich in den EOs die Erkenntnis durchgesetzt, dass es nichts bringt sich einen Wettlauf zu liefern und sich von den Sortenanbietern gegenseitig ausspielen zu lassen. Man tritt mittlerweile gemeinsam auf, um Rechte zu erwerben. D.h. Bildung eines Konsortiums um unkontrollierten Wettbewerb zu verhindern. Mittlerweile ist es eher andersrum: Die Sortenanbieter buhlen um Clubpartner.

Dauerthema ist die gerechte Verteilung der Kosten. Damit zusammen hängt der Einfluss, die Vertretung und Stimme der Erzeuger im Club. Werbung soll bezahlt werden, der Sorteninhaber entlohnt, Die Leute die sich drum kümmern, wollen ihr Gehalt etc. Dem Anbauer ist der Abzug pro Kilo (Club-Gebühren=Royalities) meist zu hoch. Mittlerweile gibt es hier meist preisabhängige Modelle, dann hält sich die Diskussion in Grenzen.

Ganz allgemein ist (vor allem bei Nicht-Clubbern und auch bei unbeteiligten Dritten) ein Unbehagen über solch eine Spielart der vertikalen Integration zu beobachten. Unfreiheit, Abhängigkeit etc. sind Schlagworte. Wer einem funktionierenden Club angehört sieht das natürlich anders.
cource schrieb am 15.09.2017 08:23 Uhrzustimmen(56) widersprechen(20)
wer seine paar piepen für äpfel ausgiebt ist selber schuld, denn äpfel haben den geringsten nährwert/vitamine
agricola pro agricolas schrieb am 15.09.2017 07:41 Uhrzustimmen(77) widersprechen(13)
Markengeschützte „Club-Designer-Äpfel" - Hipper Lifestyle auf unseren Verbrauchertischen!!!

Der innovativ zukunfts-, vor allen Dingen jedoch betriebswirtschaftlich ÜBERLEBENSFÄHIGE Apfelplantagenbetreiber setzt also auf markengeschützte Designer-Äpfel? Diese Clubsorten sind für die Direktvermarktung nicht verfügbar, weil dieselbige Vermarktungsstrategie von der Baumschule bis an die Ladentheke strikt reglementiert ist. Das darin beinhaltete Wertschöpfungskonstrukt ist für Außenstehende allerdings nur schwerlich einsehbar und somit nicht offensichtlich, mit welchen Tricks und Mitteln hier vorgegangen wird. - Bei einer Lizenzierung des ANBAUS macht hier also vornehmlich WER den Reibach!?

Im übrigen erachte ich persönlich es als eine gefährliche Entwicklung, wenn unter bewusst in Kauf genommenem Verlust der Individualität des jeweiligen Produkts - hier den Clubäpfeln - eine noch immer erstrebenswerte geschmackliche Vielfalt zusehends auf der Strecke bleibt. - Sind diese Clubäpfel nicht auf nur jeweils 2 Elternteile beschränkt und DAS soll nachhaltig sein!?

Zur Rentabilität: Nicht mein täglich Brot, da stimme ich zu. Liegt die Lebensdauer solcher Plantagen aber nicht bei 15-20 Jahren, wobei jährlich sicherlich um die 5 % des Pflanzgutes erneuert werden muss?
Wo also ist das Einstiegs-Invest pro Hektar bei der Neuanlage einer solcher Clubapfel-Plantage anzusiedeln? Enthalten Sie dem aufmerksamen Leser doch bitte keine Zahlen vor, die sich jederzeit auch überprüfen lassen.

Richtig ist, dass man von den heimischen Streuobstwiesen „magere“ ca. 5 Cent/kg für die eingesammelten Äpfel erzielen kann. Demgegenüber muten die ca. 30 Cent/kg für die hippen Clubäpfelchen zunächst einmal als Traumrendite für den Erzeuger an. Es lohnt jedoch allemal ein zweiter kritisch hinterfragender Blick, und dabei ist festzustellen, dass der Obstbauer schlussendlich nach der Ernte bereits das Endprodukt für die Ladentheke in unseren Discounterregalen abliefert, veredelt mit wieviel Chemie, um die „allerhöchsten Qualitätsstandards“ erfüllen zu können? SmartFresh unter Einsatz von MCP sorgt sicherlich noch für den geruhsamen Winterschlaf dieser „designten“ Äpfelchen, um damit die ganzjährigen Verbraucheransprüche an eine makellose Optik bedienen zu können? Diese Methode muss meines Wissens bisher nicht einmal entsprechend deklariert werden.

Die Risiken bis zur Erntereife haften demgegenüber einzig an WEM? Auf Kostenseite darf man die Lohnkosten der Ernte wohl keineswegs vernachlässigen, die wohl nur mittels rumänischer und bulgarischer Apfelpflücker in einem betriebswirtschaftlich erträglichen Rahmen gehalten werden können.

Die Frage für jeden naturliebenden Verbraucher stellt sich: Brauchen wir einen solchen „designten“ kulinarischen Einheitsbrei, der zu Lasten der Geschmacksvielfalt geht und billigend den Verlust einer reich verfügbaren Sortenauswahl in Kauf nimmt?

Schon der stylische Name dieser hippen Discounter-Äpfelchen gehört zur gezielten Vermarktungsstrategie: „PINK LADY“ ist der absolute TOPSELLER und wohl unser derzeit erfolgreichster Club-Apfel, der insbesondere die moderne „Selfmadewoman“ optisch anspricht . Jeder einzelne Club-Apfel weicht dabei kaum ab in Form, Farbe und Geschmack. Der Clubapfel „Joya“, der bis vor kurzem noch „Sundowner“ hieß, verspricht sogar 100% pure Sensation und „springt“ insbesondere die Teenagergeneration der Skater und BMX-Fans als „sportlicher Apfeltyp“ an.

Diese modernen PR-Instrumentarien aus dem „Werkzeugkasten“ von PR-Profis liefern also erfolgreiche Konzepte für die unterschiedlichen Verbraucher-Zielgruppen, obgleich man allenfalls "kulinarisch" durchdesignten Einheitsbrei offeriert.

Für den Erzeuger selbst stellt ein solcher lizenzierter, für eine Direktvermarktung vollkommen untauglicher „designter Club-Apfel“ welches monetäre Wertschöpfungspotential dar!? Die Abhängigkeiten der Bauern werden wieder einmal WIE manifestiert!?

Für mich ein weiteres gelebtes Beispiel, dass Werbung bewusst verblöden kann.

Gerade weil ich dem „Club der vollkommen Ahnungslosen“ angehöre, stehe ich solchen Erzeuger-Abzockerspielchen äußerst kritisch gegenüber, wage dennoch aber das eine oder andere Mal den vertiefenden Blick hinter diese Marketing-Blenderkulissen als äußerst einträgliches Geschäftsmodell, wo der Erzeuger selbst bislang durchgängig welchen Stellenwert innerhalb einer solchen Wertschöpfungskette einnimmt!?

Ich freue mich außerordentlich, dass Sie, werte/r „Clubmember“ als Clubapfel-Lizenznehmer keine Einkommenseinbußen infolge des Russland-Embargos erleiden müssen.

Mit Verlaub, persönliche Animositäten, wie Sie mir diese gerne unterstellen möchten -explizit gegenüber Herrn Honorarprofessor Lutz, seines Zeichens CEO von Europas größtem erfolgreichen Agrarhandelskonzern in Mittlerfunktion, der als Agrargigant die vielfältigsten Internationalitäts-Initiativen unter seinem Dach beheimatet- kann ein zukunftsorientiert überlebenswilliger Bauer keinesfalls pflegen wollen. Insofern wünsche ich ihm, gerade und im Besonderen im Interesse seiner treuen BayWa-Mitarbeiter sowie der Vielzahl seines nach wie vor in entsprechender Abhängigkeit stehenden Bauernklientels, eine erfolgreiche Konzernfortentwicklung mit dem hoffentlich baldigen Wiederaufstieg in den M-DAX aus tiefstem Herzen. Wenn ihm persönlich die Club-Äpfelchen dabei dienlich sind, warum nicht....!? Die Herren Rukwied und Nüssel werden ihm dabei sicherlich entsprechend den Rücken stärken. - Der jeweilige interessierte Bauer selbst muss sich dazu jedoch sein eigenes betriebswirtschaftliches Modell durchrechnen!!!
Clubmember schrieb am 15.09.2017 06:12 Uhrzustimmen(12) widersprechen(34)
Zum Kommentar agricola etc.:
Welch unqualifizierter Beitrag.
Ich baue seit 15 Jahren Clubäpfel an und erziele damit einen erheblich höheren Deckungsbeitrag als im Standardsortiment. Und dass neben dem Obstbauern auch die weiteren Beteiligten der Wertschöpfungskette einen Rendite erzielen wollen, ist in meinen Augen nicht fragwürdig. Das ist im Geschäftsleben eine Selbstverständlichkeit. Ein "Einstiegsinvest" von mehreren Zehntausend Euro ist mir unbekannt.
Als mögliche Risiken nennt agricola Spätfröste. Hat er recht. Dies betrifft aber auch andere Sorten und Kulturen. Bleiben wir besser im Bett?

Die angeblich ausgebeuteten rumänischen und bulgarischen Apfelpflücker kommen mit dem (Mindest-) Lohn für eine Pflücksaison im Heimatland durch das dreiviertel Jahr. Und kommen jederzeit gerne wieder.

Hat agri etc. womöglich ein Hühnchen mit der BayWa AG im allgemeinen, oder VV Lutz im speziellen zu rupfen? Dann doch bitte Beschränkung auf den konkreten Fall, oder wenigstens auf Gebiete in denen wenigstens der Hauch einer Ahnung vorhanden ist.
agricola pro agricolas schrieb am 14.09.2017 12:36 Uhrzustimmen(86) widersprechen(84)
Diese „goldrichtige Geschäftsidee“ färbt die bäuerlichen Apfelbäckchen in freudig erregtes Purpurrot!?

Wir produzieren also munter drauf los in dahingehend bereits komfortabel überversorgte Weltmärkte und lassen den BayWa-CEO Lutz mit seinem europaweit größten Agrargiganten in Mittlerfunktion die schon im Ansatz hinterfragungswürdigen Renditen für seine lizenzierten Obstbäumchen vollumfänglich abräumen? Mehrere Zehntausend Euronen als „Einstiegsinvest“ für die Neuanlage solcher Zukunfts-Apfelbaumanlagen spielen für die Bauern nun wirklich eine absolut untergeordnete Rolle, da selbige allesamt unter unseren Superreichen gelistet, diese „Peanuts“ problemlos, allenfalls noch etwas gelangweilt, aus ihrem Handgelenk schütteln werden... Und mögliche Risiken in Form von z.B. Spätfrösten mit Totalausfällen, wer befasst sich schon mit solch‘ erheblich belastend pessimistischem Gedankengut? Vorwärts mit Vollgas - den hippen „Clubäpfeln“ gehört die Zukunft! Rocken wir also den chinesischen Apfelmarkt!

Auf Wiedersehen unseren Streuobstwiesen-Programmen innerhalb ländlicher Räume hierzulande mit einem baldig herzlichen Willkommensgruß den unzähligen rumänischen und bulgarischen Apfelpflückern, die sich problemloser ausbeuten lassen. Für die allenfalls zugestandenen Hungerlöhne werden sich bei uns selbst frustrierte deutsche Langzeitarbeitslose keinesfalls hinter dem heimischen Ofen hervorlocken lassen.

Was sind das für fraglich schmückende Federn, mit denen CEO Lutz seinen prächtigen Häuptlingskopfputz bereichern möchte?

Vielleicht doch nicht unberechtigt, dass man seinen Agrarkonzern in Mittlerfunktion aus dem S-DAX geschmissen hat!? Die Liste bereits getätigter möglicher Fehlinvestitionen innerhalb selbiger Konzernstrukturen würde ich gerne einmal einsehen wollen. Aber unser erfolgreiches, zwischenmenschlich eng verschweißtes Triumvirat, laut Prof. Lutz passt zwischen ihm und seinem Aufsichtsratsvorsitzenden nicht einmal ein Blatt Papier dazwischen, hat ja hier glücklicherweise stets den überlebensnotwendigen betriebswirtschaftlichen Weitblick....!(?)
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