Hannover - Am vergangenen Wochenende trafen sich in Hannover die Vertreter von 70 Bürgerinitiativen und Verbänden wie BUND, PROVIEH, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und Deutscher Tierschutzbund zum zweiten Treffen des bundesweiten „Netzwerks Bauernhöfe statt Agrarfabriken“.
(c) proplanta
Das vor einem halben Jahr gegründete Bündnis, so Sprecher Eckehard Niemann, wird die aktuell auf europäischer Ebene diskutierten Verbesserungen im Tierschutz- und Immissionsschutzrecht unterstützen.
Dazu will das Netzwerk verstärkt Einfluss nehmen auf deutsche Richtlinien und so bessere Vorschriften für eine artgerechte Tierhaltung und für einen verbesserten Schutz von Umwelt und Anwohnern vor Geruchs-, Keim- und Stickstoffbelastungen durchsetzen. Aktionen bei den Agrarminister-Konferenzen, der Agrarindustrie-Messe „EuroTier“ und vor Massentierhaltungs-Anlagen sollen diesem Anliegen auch weiterhin den nötigen Nachdruck verleihen. Die Bürgerinitiativen gegen Agrarfabriken seien mittlerweile zu einer gesellschaftlichen Bewegung geworden, an der die Politik nicht mehr vorbei könne.
Die Delegierten des Netzwerks stellten mit Befriedigung fest, dass durch das gemeinsame Vorgehen der Bürgerinitiativen bereits etliche geplante Schweine- und Geflügel-Großanlagen verhindert werden konnten. Unerlässlich, so Netzwerk-Sprecher Eckehard Niemann, blieben aber gesetzliche Verbesserungen hinsichtlich der Rechte der betroffenen Bürger und Gemeinden sowie ein Bauverbot für agrarindustriellen Anlagen. Das Privileg von Stallbauten im Außenbereich müsse allein den bäuerlichen Betrieben vorbehalten bleiben. Durch das Verbot von Agrarfabriken und eine heimische Eiweißpflanzen-Produktion könnten auch die erzeugerpreis-drückenden Überschüsse abgebaut werden. (PD)
Eckard Wendt, AGfaN e.V. schrieb am 15.03.2010 19:32 Uhr
(29) (57)
Schade, dass Sie zu der Veröffentlichung ein Foto bringen, das Küken zeigt, die allenfalls einige Tage alt sind. So entsteht (Gewollt? der Eindruck, als hätten die Tiere viel Platz. Das ist aber spätestens ab der 3. Lebenswoche nicht mehr und gegen Ende der Mastperiode von ca. 5 Wochen allemal nicht mehr der Fall. Vielmehr stehen und Sitzen die Masthühner dann dicht an dicht. Sie leiden an Übergewicht und Schmerzen, weil Skelett und Bänder noch nicht ausgereift sind. Verbogene Beinknochen sind die Folge. Entzündliche Brustblasen bilden sich durch das viele Sitzen auf der zunehmend durch den Kot nassen Einstreu. Hinzu kommen bei vielen Tieren schmerzhafte Fußballenentzündungen. Die jungen Körper sind physiologisch völlig überfordert, weil das Herz-Kreislauf-System mit der Entwicklung der Muskelmasse nicht Schritt gehalten hat. darum müssen die Tiere oft hecheln, um die durch die bei der Verdauung entstehende Körperwärme überhaupt ausscheiden zu können. Noch immer verenden Tiere im (vergleichsweise) Kleinkindalter an Aortenrissen, die eigentlich eine typische Todesursache im hohen Alter sind.