Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.06.2009 | 17:04 | Biopatente  

Bewegung beim Thema Biopatente

Berlin - „Landwirte möchten dauerhaft nicht mit dem Patentamt zu tun haben.“

Biopatente
(c) proplanta
Dies machte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, anlässlich des Runden Tisches „Biopatente“ beim Bundeslandwirtschaftsministerium deutlich. Die Bauern und Züchter wollten nicht ständig Heere von Rechtsanwälten beschäftigen müssen, bevor sie ihrer Arbeit nachgehen könnten. Born bekräftige die Ablehnung von Patenten auf Tiere und Pflanzen. Diese passten nicht in das offene System der Biologie und seien auch nicht erforderlich.

Der Zuchtfortschritt im pflanzlichen Bereich werde sehr erfolgreich durch das Instrument des Sortenschutzes gewährleistet und auch die Tierzucht sei auf die freie Verfügbarkeit von genetischem Material dringend angewiesen. Außerdem müsse gewähr­leistet werden, dass die Patentierung herkömmlicher Züchtungsverfahren vollständig verboten würde, forderte Born. Bestes Beispiel für das bestehende Missbrauchspotenzial sei das erteilte Schweinezuchtpatent, gegen das der DBV Einspruch eingelegt hat, weil hier ausdrücklich die Verpaarung der Elterntiere mitpatentiert wurde.

Born begrüßte, dass Bundesministerin Aigner sich des Themas angenommen und klar Position bezogen hat. Insgesamt sei zu beobachten, dass das ständige „Finger in die Wunde legen“ des DBV erste Erfolge zeige. Die kürzlich stattgefundene Anhörung im Bundestag, eine Anfrage von Abgeordneten im Europäischen Parlament und die Initiative der Länder Hessen und Bayern im Bundesrat brächten zum Ausdruck, dass zunehmend Novellierungs­bedarf der vom DBV schon bei Einführung der EU-Biopatentrichtlinie kritisierten Schwach­stellen gesehen würde.

Born forderte die Bundesländer auf, in der Bundesratssitzung am 12. Juni 2009 für den Entschließungsentwurf zu stimmen. Von dem für Patente feder­führenden Bundesjustizministerium erwartete Born, dass es sich der Initiative des BMELV anschließt, damit die Bundesregierung sich in Europa mit starker Stimme gegen die Biopatentierung einsetzen könne. Auch wenn Patente im technischen Bereich für den Standort Deutschland grundsätzlich wichtig seien, müsse beachtet werden, dass Tiere und Pflanzen nicht mit Computern und Autos vergleichbar seien. (DBV)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Deutschland und Frankreich führend bei klimafreundlicher Technik

 Deutschland in Europa vorn bei Patentanmeldungen gegen Krebs

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger