Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautete „Strategien bei unsicheren Märkten“. Der DKB-Landwirtschaftspreis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. In Anwesenheit des Schirmherrn Gerd
Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, wurden die drei überzeugendsten Konzepte ausgezeichnet. Sieger und Platzierte haben mit betriebs- und marktwirtschaftlichen Lösungen die Ertragsschwankungen ihres Betriebes bei unbeständigen Märkten erfolgreich reduzieren können. Darüber hinaus wurde auch in diesem Jahr ein Sonderpreis in Höhe von 3.000 Euro verliehen. Er stand unter dem Motto „Risikomanagement im Pflanzenbau“ und war von der Deutschen Kreditbank AG in Zusammenarbeit mit dem Hagel-Spezialversicherer Vereinigte Hagel ausgelobt worden. Eine unabhängige Jury unter der Leitung von Dr. Thomas Tanneberger, Chefredakteur der BauernZeitung, wählte den Sieger und die Platzierten sowie den Gewinner des Sonderpreises aus.
Die Preisträger
Sieger: Osters & Voss GmbH (Plattenburg/OT Groß Gottschow, Brandenburg)
Sieger des Wettbewerbs um den DKB-Landwirtschaftspreis 2010 wurde die Osters & Voss GmbH. Das Brandenburger Unternehmen hat neben dem primären Betriebszweig für landwirtschaftliche Dienstleistungen einen Spezialbereich Klärschlammdüngung und einen landwirtschaftlichen Primärproduktionsbereich mit 6.500 Hektar Marktfruchtbau aufgebaut. Die Jury wertete diesen Werdegang als originelles Konzept, mit dem Synergien zwischen den verwandten Wirtschaftszweigen und gleichzeitig alle Vorteile einer Spezialisierung genutzt werden können. Darüber hinaus punktete das Unternehmen mit seiner klar definierten Zielstellung. Laut Jury strebt die Osters & Voss GmbH „unter den aktuellen Bedingungen volatiler Märkte zu Recht die Kostenführerschaft im Primärproduktionsbereich an.“
2. Platz: Landwirtschaftsbetrieb Ernst und Bianca Lütje (Wasbüttel/Niedersachsen)
Den 2. Platz belegte der Landwirtschaftsbetrieb von Ernst und Bianca Lütje in Niedersachsen. Besonders überzeugend an dieser Bewerbung fand die Jury „die Strategie, einen klassischen bäuerlichen Familienbetrieb trotz schwankender Märkte durch Spezialisierung, Diversifizierung und Kooperation zukunftsfähig zu machen“ und bescheinigte ihm Vorbildcharakter für andere Landwirte. Insbesondere die Maßnahmen zur Risikoabsicherung, wie das Streben nach Kosten- und Qualitätsführerschaft, die Teilabsicherung an Warenterminbörsen, die starken Aktivitäten zur Kundenbindung über Regionalmarkenbildung sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel, beeindruckten die Jury.
3. Platz: ADIB Agrar-, Dienstleistungs-, Industrie- und Bau GmbH (Bad Langensalza/Thüringen)
Auch das von der Thüringer ADIB Agrar-, Dienstleistungs-, Industrie- und Bau GmbH eingereichte Konzept fand hohe Anerkennung. Die Jury würdigte unter anderem die Zusammenarbeit der Unternehmensbereiche sowie das vorbildliche Risikomanagementsystem und hob als besonders bemerkenswert hervor, dass viele dieser Bereiche als geschlossene Kreisläufe organisiert sind: „Sehr eindrucksvoll ist das zum Beispiel im Bereich Schweineproduktion nachzuvollziehen, in dem Futterproduktion, Mast, Verarbeitung und Handel in eigener Hand organisiert sind. Somit zieht die ADIB GmbH nicht nur Nutzen aus horizontaler, sondern auch aus vertikaler Integration.“ Mit dem 3. Platz ehrte die Jury das langjährige Engagement und ein Unternehmenskonzept, das nicht erst in Zeiten volatiler Märkte auf Entwicklungssicherheit durch Diversifizierung gesetzt hat.
Sonderpreis der Vereinigten Hagel: Agrargenossenschaft Löberitz e.G. (Zörbig/OT Salzfurtkapelle, Sachsen-Anhalt)
Den Sonderpreis gewann die Agrargenossenschaft Löberitz aus Sachsen-Anhalt. Sie überzeugte die Jury durch ihr Versicherungskonzept - bestehend aus Hagelversicherung, Feuerversicherung und Maschinenbruchschutz - durch das die Risiken „in äußerst sachgerechter Weise abgesichert sind“. Darüber hinaus hob die Jury das Engagement des Unternehmens in den Bereichen Photovoltaik und Biogaserzeugung hervor. (DKB)