Der Vorstandschef rechnet für 2023 mit einem Umsatz oberhalb von 8,5 Mrd. Euro und einem erneut soliden Ergebnis vor Steuern. (c) agravis
„Wir gehen aktuell von einem Umsatz oberhalb von 8,5 Mrd. Euro aus, werden aber die 9-Mrd.-Euro-Linie nicht überschreiten“, erklärte Agravis-Vorstandschef Dr. Dirk Köckler am Freitag (2.2.) in Münster.
Im Jahr 2022 hatte der Konzern einen Gesamterlös von rund 9,4 Mrd. Euro erzielt. Köckler sieht das Unternehmen auch beim Ergebnis vor Steuern auf Kurs: „Stand heute werden wir das Vorjahresniveau solide bestätigen.“ Für 2022 hatte die Agravis ein Ergebnis vor Steuern von 61,5 Mio. Euro ausgewiesen. Die finalen Geschäftszahlen zu 2023 sollen auf der digitalen Bilanz-Pressekonferenz am 20. März mitgeteilt werden.
Hinsichtlich der für 2024 geplanten Investitionen kündigte Köckler ein Volumen von insgesamt über 100 Mio. Euro an. „Das ist ein klares Zeichen in den Markt, ein Bekenntnis zu unseren Kernfunktionen im genossenschaftlichen Verbund, und dass wir an die Landwirtschaft und die Ernährungsindustrie in diesem Land glauben“, betonte der Vorstandschef.
Branche sieht ihre Zukunft in Gefahr
Vor dem Hintergrund der jüngsten Bauernproteste ging Köckler auch auf die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft ein: „Unsere Branche sieht ihre Zukunft in Gefahr. Die Sorgen der Landwirtinnen und Landwirte sind absolut berichtigt. Viele stellen sich die Frage: Ist Landwirtschaft, die heimische Produktion von Lebensmitteln am Gunststandort Deutschland überhaupt noch erwünscht?“, so der Agravis-Vorstandsvorsitzende.
Die aktuelle Diskussion bietet nach seiner Ansicht die Chance, weg von einer Verbots- und Streichungspolitik hin zu einer „zukunftsorientierten Politik“ zukommen. Notwendig seien Anreize, um Klimaschutz und CO2-Reduktion in der Landwirtschaft noch wirkungsvoller durchzusetzen. Das bedinge aber häufig erhebliche Investitionen, für die der Agrarsektor verlässliche Rahmenbedingungen von der Politik benötige.