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16.01.2007 | 16:02 | Agrarmarketing 

CMA halbiert Werbemaßnahmen für Agrarwirtschaft

BERLIN (AP)--Die Werbung für deutsche Agrarprodukte wird um die Hälfte reduziert. Hintergrund ist ein Streit über Pflichtbeiträge zum Absatzförderungsfonds der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft, wie die CMA am Dienstag in Berlin bekannt gab.

CMA Agrarmarketing
(c) CMA
Die Zusammenarbeit mit TV-Sendern werde eingestellt, die Kooperation mit der Bundesliga laufe Mitte des Jahres aus, erklärte CMA-Geschäftsführer Jörn Dwehus. Von den rund 150 Mitarbeitern seien 20, die befristete Verträge gehabt hätten, freigesetzt worden.

Da das Bundesverfassungsgericht entscheiden muss, ob die gesetzlichen Pflichtbeiträge zum Absatzfonds rechtmäßig sind, legen immer mehr Unternehmen Widersprüche gegen die Beitragsbescheide der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ein. Diese stellt strittige Beiträge wegen des erst Ende 2008 erwarteten Urteils in Rücklage. Deshalb wird bei der CMA das Geld knapp.

Dwehus sagte, die Kooperation mit TV-Sendern wie ZDF, SAT1, terra nova, 3SAT, Phoenix und n-tv werde eingestellt. Die Zusammenarbeit mit der Bundesliga gehe nur noch bis Saisonende. Die gemeinsame Werbung mit dem Handel müsse eingeschränkt werden. Bestimmte Märkte würden überhaupt nicht mehr beworben.

Die Karlsruher Verfassungsrichter müssen unter anderem unter die Lupe nehmen, ob der Absatzförderungsfonds das Geld im Sinne der Landwirte ausgegeben und ob das Parlament das zu Grunde liegende Gesetz überprüft hat. Der CMA-Geschäftsführer sagte zum erwarteten Urteil: "Wir sind frohen Mutes." Wenn das Gesetz aber wider Erwarten verfassungswidrig sei, "hätte das zur Folge, dass man das System abwickeln muss". Das würde das Ende für die CMA und die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) bedeuten.

Trotz der Geldknappheit starten die Marketingexperten in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union mit zwei neuen Kampagnen ins Jahr 2007. Von Februar bis April werden die Verbraucher über die Eierkennzeichnung informiert, im September und Oktober dann über die Vorzüge von Geflügel mit Hinweisen zur gesicherten Erzeugung. DJG/crb/16.1.2007

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January 16, 2007 09:05 ET (14:05 GMT)
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