(c) Remar - fotolia.com Bauernpräsident Gerd Sonnleitner bezeichnete die geplanten Regelungen am Dienstag in Berlin als «Scheinheiligkeit hoch drei». Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) sprach von einer «Irreführung der Verbraucher». Auch FDP und Linke lehnten die Pläne der großen Koalition ab. Union und SPD hatten sich darauf verständigt, dass Fleisch- und Wurstwaren künftig die Kennzeichnung «ohne Gentechnik» tragen dürfen, wenn die Tiere keine gentechnisch veränderten Futtermittel erhalten haben. Allerdings darf unter bestimmten Voraussetzungen auch dann mit Gentechnikfreiheit geworben werden, wenn die Futtermittel mit Enzymen oder Vitaminzusätzen angereichert wurden, die durch gentechnische Verfahren hergestellt wurden.
Sonnleitner sprach daher von Verbrauchertäuschung. Wenn im Nahrungsmittelprozess etwas gentechnisch verändert werde, solle dies auch gekennzeichnet werden. «Wir wollen Klarheit und Wahrheit und nicht so etwas Verdecktes», sagte der Bauernpräsident. Die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Kirsten Tackmann, forderte: «Die Kennzeichnung "ohne Gentechnik" sollte nur vergeben werden, wenn sowohl Futtermittel als auch Enzyme, Medikamente und Zusatzstoffe ohne Gentechnik hergestellt worden sind.» Auch die FDP- Abgeordnete Christel Happach-Kasan warf der Bundesregierung vor, der Begriff der Gentechnikfreiheit werde «aufgeweicht». (dpa)
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