Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.01.2009 | 10:09 | Agrarwirtschaft 

„Netzwerke helfen, sich auszutauschen“

Berlin - Nach Ansicht von Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), erleichtern es Netzwerke, in einer offenen Gesellschaft, in der politische, wirt­schaft­liche und soziale Zusammenhänge und Erkenntnisse immer komplexer werden und in der dem Einzelnen ein Überblick kaum mehr möglich ist, aufeinander zuzugehen und sich auszutauschen.

Gerd Sonnleitner
(c) proplanta
Der DBV sei für seine Mitglieder ein Netzwerk, „indem er ihnen diese wer­tvolle Gelegenheit zum Austausch bietet, indem er eine berufsständische Identität fördert, indem er die Forderungen seiner Mitglieder bündelt und natürlich auch, indem er die Positionen des Berufsstandes in den politischen Raum einbringt“, sagte Sonnleitner im Interview mit der Zeitschrift „AHA-Erlebnis“.

Der Gedankenaustausch vor Ort, das Netzwerken, finde heute hauptsächlich in politischen und ehrenamtlichen Gremien statt. Landwirte seien als gewählte Gemeinderäte oder Markt­räte, Genossenschaftsvorstand oder Sachverständiger direkt in die politische und gesell­schaftliche Arbeit integriert und vernetzt. Dabei würden sie mit hervorragenden Ergebnissen gewählt, weil „unsere Art, das Netzwerk zu leben, von der Öffentlichkeit sehr positiv gesehen wird“, betonte der DBV-Präsident.

Sonnleitner begründete dies damit, dass die Bauern die Netzwerkarbeit nicht als Eigennutz betreiben, sondern immer den gesellschaftlichen Mehrwert im Blick hätten. Business-Netzwerke im Internet würden in der öffentlichen Wahrnehmung eine immer größere Rolle spielen, dennoch sei aber ihre faktische Bedeutung sehr altersabhängig. Die Junglandwirte seien da „sicher gut unterwegs“. Insgesamt dominiere in der Land­wirtschaft aber noch das persönliche Treffen. Das gelte für den politischen und gesell­schaftlichen Kontakt genauso wie für die Geschäftsbeziehung.

Sonnleitner verglich Netzwerke mit E-Commerce. Auch der spiele eine Rolle, sei aber insgesamt noch im Entwicklungsstadium. Sonnleitner kann sich durchaus ein spezifisches Internet-Netzwerk für landwirtschaftliche Unternehmen vorstellen. Dies sei geeignet als Informationsplatt­form, vielleicht auch als Tausch- oder Produktbörse, nicht aber bei der Abwicklung von Geschäften oder als Ersatz für Kommunikation von Landwirt zu Landwirt.

Vor allem im Marktbereich sei der Verband gefordert, die Landwirte ständig auf dem Laufen­den zu halten. „Da ist elektronische Kommunikation unverzichtbar, weil sie schnell und direkt ist“, betonte Sonnleitner. Hier habe es sich der DBV zur Aufgabe gemacht, die Nachrichten­flut noch gezielter an den Bauern zu bringen und in seine Sprache kurz und knackig zu übersetzen. (DBV)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein