(c) IGW Die Bauern müssten bei der Überprüfung der Agrarfinanzen auf den «Grundsatz der Verlässlichkeit» vertrauen können, sagte er am Donnerstag in Berlin zur Eröffnung der 73. Grünen Woche laut vorab verbreitetem Redetext. Seehofer zeigte sich offen für eine «Feinjustierung» an der einen oder anderen Stelle und nannte den Bürokratieabbau und eine weitere Entkoppelung der Direktzahlungen von der Produktion. Wir sollten uns daneben aber vorsehen, zu sehr von der bereits bis 2013 festgelegten Marschroute abzuweichen und möglicherweise die Finanzkraft landwirtschaftlicher Betriebe zu gefährden.»
EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel sagte, ihr Wort gelte weiter, dass die Agrarpolitik verlässlich und vorhersehbar sein müsse. Die geplante Überprüfung solle bestehende Regelungen einfacher und effizienter machen und an neue Herausforderungen anpassen, hieß es im Redetext. Für den Klimaschutz habe der Agrarbereich bereits einen großen Beitrag geleistet, aber es könne sicher noch mehr getan werden. Bionenergie und Biokraftstoffe könnten dabei helfen, wenn sie richtig eingesetzt würden. Die Landwirtschaft sei allerdings auch stark vom Klimawandel betroffen.
Bauernpräsident Gerd Sonnleitner betonte, die Nahrungsmittelproduktion bleibe die Hauptaufgabe. Es sei falsch, der Bioenergie die Schuld für steigende Preise zu geben. Grund sei eine international steigende Nachfrage nach Agrarrohstoffen. Was aber auf Dauer nicht zusammenpasse, sei eine Orientierung der Agrarpolitik am Weltmarkt und für die Bioenergie am Binnenmarkt. Erforderlich in Deutschland sei eine verlässliche Förderung der Bioenergie.
Die Grüne Woche öffnet an diesem Freitag um 10.00 Uhr für das Publikum. Auf der weltgrößten Schau der Agrar- und Ernährungswirtschaft zeigen bis 27. Januar 1610 Aussteller aus 52 Ländern ihr Angebot. Zu probieren gibt es laut Messe Berlin rund 100.000 Spezialitäten, zu sehen rund 10.000 Heim- und landwirtschaftliche Nutztiere. Die Messe erwartet wieder über 400.000 Besucher. (dpa)
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