Dennoch zeigt die öffentliche Diskussion um Tierhaltung und Tierschutz, dass zum einen weiterer Handlungsbedarf hinsichtlich der Verbraucheraufklärung besteht. Zum anderen ist es Aufgabe der Forschung, einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Haltungs-, Transportund Schlachtungsbedingungen von Nutztieren zu leisten.
„Dafür müssen von öffentlicher Seite Anreize geschaffen und Fördermittel bereitgestellt werden. Nach wie vor bestehen große Unterschiede zwischen den Betrieben in Deutschland, Europa und vor allem im Vergleich mit Drittstaaten. Wir müssen den Veredlungsstandort Deutschland stärken und unsere heimische Produktion mitgestalten“, betonte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Jahrespressekonferenz.
Für eine objektive Beurteilung der Haltungsverfahren, des Transportes und der Schlachtung fehlen bislang an vielen Stellen klare Indikatoren und daraus resultierende Parameter, wie das Wohlbefinden eines Tieres definiert wird. Richtungsweisend ist das erfolgreiche Programm „Aktion Tierwohl“, das die Westfleisch eG, Münster, als erstes Schlachtunternehmen in Deutschland initiiert hat.
Der
DRV wird in enger Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten praxistaugliche Lösungen entwickeln, um die Produktionsbedingungen zukünftig objektiv beurteilen zu können. Erste Erkenntnisse aus grenzüberschreitenden Forschungsprojekten und Praxisversuchen werden derzeit in Kooperation mit Viehvermarktungsgenossenschaften zusammengeführt und über gezielte Schulungsmodule an Berater und Landwirte weitergegeben.
Im Fokus der Umstellung steht die Ebermast. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Verzicht auf das Kürzen von Schwänzen. (drv)