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18.06.2010 | 08:35 | DBV-Präsident Sonnleitner im Interview mit Deutscher Bauern Korrespondenz 

Verbandsarbeit muss „Herz und Verstand“ widerspiegeln

Berlin - „Eine stärkere Marktorientierung bietet Chancen, die es zu nutzen gilt. Gleichwohl fordern wir politischen Flankenschutz.

Gerd Sonnleitner
(c) proplanta
Schon aufgrund der äußerst hohen Standards bei uns müssen wir darauf bestehen, dass die EU-Direktzahlungen erhalten bleiben. Das ist jetzt im Hinblick auf die Zeit nach 2013 die ganz große Herausforderung.“ Das sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, im Interview mit der Deutschen Bauern Korrespondenz (dbk), die sich in der aktuellen Juniausgabe mit dem Schwerpunktthema „Verband im Wandel“ befasst. Sonnleitner weiter: „In der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Krieg haben wir erreicht, dass seitens der EU doch noch bei Getreide und Milch interveniert wurde, sonst wären die Preise noch weiter abgesackt. Und wir haben national eine Art Konjunkturprogramm für unsere heimische Landwirtschaft durchsetzen können.“


In der aktuellen Spardebatte gelte es nun, krasse Einschnitte zu verhindern

„Das ist das, was ich unter Marktorientierung mit Flankenschutz verstehe“, betonte der DBV-Präsident. Über den Tag hinaus werde aber vor allem die Abwehr von eigentumsfeindlichen Gesetzen und Verwaltungsakten zum herausragenden Aufgabenfeld der berufsständischen Arbeit. Überdies werde beim Deutschen Bauerntag in Berlin am 1. und 2. Juli 2010 darüber diskutiert, wie sich der Bauernverband künftig aufstellen müsse, um in einem sich verändernden Umfeld weiterhin für seine Mitglieder leistungsfähig zu sein.

Dazu habe der DBV drei Arbeitsgruppen von Vertretern des DBV und der Landesbauernverbände beauftragt, die Themenbereiche Leitbild, Marktorientierung und Öffentlichkeitsarbeit zu beackern. „Wir wollen als Berufsstand eine starke Kraft sein. Deshalb wollen wir die Einheit im Berufsstand wahren. Deshalb diskutieren und überprüfen wir in einer Art Leitbildprozess unser Selbstverständnis als Berufsstand“, so Sonnleitner.


Agrarstandort soll vorangebracht werden

Dafür ist nach Meinung des DBV-Präsidenten eine verstärkte Marktarbeit und Produktprofilierung unverzichtbar. Der DBV beschäftige sich daher damit, wie dies innerhalb des Bauernverbandes organisiert, die Beweglichkeit innerhalb der Strukturen gesteigert und auch Experten dabei eingebunden werden könnten, erläuterte der Präsident im Gespräch mit der dbk. Sonnleitner wörtlich: „Ziel muss es sein, noch näher am Marktgeschehen zu sein und wirtschaftliche Entwicklungen zu verstehen und daraus die richtige Information für unsere Mitglieder bereitstellen zu können, damit sie in den Märkten erfolgreich agieren können.“


Öffentlichkeitsarbeit von hoher Bedeutung

Als „Daueraufgabe von höchstem Rang in unserer Verbandsarbeit“ bezeichnete Sonnleitner die Öffentlichkeitsarbeit. So sei gerade in der Debatte um die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik Kreativität gefragt. Zudem sei es erklärtes Ziel, das Zusammenspiel im Bauernverband, vom einzelnen Mitglied über den Kreis- und Landesbauernverband bis zum Deutschen Bauernverband weiter zu verbessern. Sonnleitner im Wortlaut: „Unsere Verbandsarbeit braucht ein gutes Zusammenspiel von Ehrenamt und Hauptamt, unsere Verbandsarbeit muss sozusagen „Herz und Verstand“ widerspiegeln!“

Die Deutsche Bauern Korrespondenz dbk ist die Monatsschrift des DBV. Die dbk analysiert aktuelle und überregionale agrarpolitische Themen für die ehren- und hauptamtlichen Mandatsträger des DBV. Die Zeitschrift erscheint monatlich und kann gegen eine Jahresgebühr von 33,50 Euro, inklusive sieben Prozent Mehrwertsteuer, bei m.steinmetzer@bauernverband.net, Fax. 030-31904-431 abonniert werden. (DBV)
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