Doch obwohl das Angebot am
Getreidemarkt allmählich zunimmt, ist kein nennenswerter Verkaufsdruck festzustellen, wie die Zentrale Markt- und
Preisberichtstelle (ZMP), Bonn, mitteilt. Vielmehr zogen die Preise für Futtergerste in den vergangenen Tagen nochmals an. Dies betraf insbesondere die Veredelungsgebiete in Nordwestdeutschland. Auch beim Brotgetreide sind nach wie vor feste Preistendenzen zu beobachten, berichtet ZMP-Getreideexperte Martin Schraa. Allerdings beginnt die
Weizenernte erst noch in vollem Umfang. Daher lassen sich die Qualitäten und die Preistrends noch nicht so genau abschätzen wie bei der Gerste.
Die Ernte von
Wintergerste begann in diesem Jahr frühzeitig. Sie wurde allerdings zwischendurch von flächendeckenden Niederschlägen unterbrochen. Wegen der zuletzt trockenen und warmen Witterung konnte die Ernte der Wintergerste in vielen Regionen jedoch meist zügig abgeschlossen werden. Die Erträge bei dieser Getreideart schwanken in diesem Jahr erheblich. Größere Einbußen sind insbesondere dort zu verzeichnen, wo die Bestände durch das von Blattläusen übertragene Gelbverzwergungsvirus betroffen waren. Hinzu kamen häufiger Probleme mit abgeknickten Ähren. In den Beständen, die diese Probleme weniger hatten, wurden dagegen meist gute Erträge eingefahren. Insgesamt deutet sich laut
ZMP für Wintergerste jedoch ein spürbar niedrigeres Ernteergebnis als im Vorjahr an.
In vielen Regionen Deutschlands beginnt nun die Ernte von Sommergerste. Die Bestände zeigen ein sehr uneinheitliches Bild: Häufig tragen verspätete Triebe unreife Ähren (Zwiewuchs). Das wiederum erschwert die Erntearbeiten und erhöht das Risiko von Ertragsverlusten. Auch bei Weizen dürfte nun die Haupternte starten - vorausgesetzt, es bleibt trocken.
Die
Rapsernte kam bei dem warmen Sommerwetter rasch voran. Aus vielen Regionen ist von schwachen Erträgen zu hören. Als Ursachen werden meist abgefallene oder aufgeplatzte Schoten genannt. Insgesamt rechnet die ZMP damit, dass sich die Ausdehnung der Anbaufläche um 8% bei
Winterraps nicht in vollem Umfang auf die Erntemenge auswirken wird.
Die Kartoffelernte wurde bis Anfang Juli in vielen Teilen Deutschlands immer wieder durch Regen behindert. Dennoch konnten die Erzeuger die Nachfrage stets problemlos bedienen. Die bis in die erste Julihälfte hinein anhaltend kühle Witterung bremste zudem den Verderb der teils sehr frischen und empfindlichen Ware auf dem Vermarktungsweg. Die jüngste Hitze ist den Landwirten insofern willkommen, als dadurch die Ausbreitung von Kraut- und Knollenfäule zum Erliegen kommt. DJG/jc/ssc/19.7.2007
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July 19, 2007 06:54 ET (10:54 GMT)
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