«Der Preis muss bei 1,80 oder 2 Euro pro Kilo Schlachtgewicht liegen», sagte Verbandssprecher Michael Lohse am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Dann könnten die Schweinehalter die Kosten decken und zudem noch einen Gewinn erzielen. Derzeit liege der Erzeugerpreis für Schweinefleisch nur bei 1,41 Euro pro Kilo. Nach Angaben von Bauernpräsident Gerd
Sonnleitner sind die Verluste bei den Ferkelerzeugern aktuell so hoch wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg.
Die Schweinehalter litten bisher nach Darstellung des Bauernverbands unter historischen Tiefpreisen wegen des hohen Angebots, aber auch unter drastisch gestiegenen Kosten für Futtermittel. Diese Kosten seien im vergangenen Jahr um 70 Prozent in die Höhe geschnellt. Trotz eines Anstiegs der Erzeugerpreise um neun Cent in den vergangenen zwei Wochen habe sich die Lage der Schweinehalter noch nicht entspannt, sagte Lohse. Der Preis lag nach Angaben des Bauernverbands vor zwei Jahren noch bei etwa 1,70 Euro je Kilogramm und 1992 bei 1,77 Euro pro Kilo im Jahresdurchschnitt.
Bei einem Treffen mit der Schweinewirtschaft und dem Bauernverband hatte Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) im Januar angekündigt, sich für eine Erhöhung der Exporterstattungen für Schweinefleisch einzusetzen, um nicht genutzte Exportmöglichkeiten zu erschließen.
Die Raiffeisen-Genossenschaften rechnen mit einem allmählich sinkenden Angebot. Sonnleitner hatte im Januar auf Zusammenschlüsse der Fleischerzeuger gedrungen, damit sie mehr Gewicht auf dem Markt hätten. (dpa)