Sie fühlten sich von der Regierung in Paris im Stich gelassen, klagten die
Bergbauern auf einem Kongress, der kürzlich in Evian im ostfranzösischen Departement Haute-Savoie in der Region Rhône-Alpes unter der Ägide des für die Berglandwirtschaft zuständigen Ausschusses im französischen
Bauernverband (FNSEA) stattfand. Man wolle bei der französischen Umsetzung des Health Check nicht erneut vergessen werden und werde sich notfalls wehren, zumal Gefahr im Verzug sei.
"Ohne Landwirtschaft werden unsere Gebirgsgegenden sterben", warnte der Präsident des Departement-Bauernverbandes (FDSEA), Christophe Léger. Rund 12 % der französischen Agrarproduktion stammten aus Berglandwirtschaft, wobei 75 % der Bergbauern auf die Tierhaltung spezialisiert seien, hieß es in Evian. Ebenso wie die gesamte französische Viehwirtschaft fordern besonders die Milchbauern und Fleischproduzenten in Höhenlagen eine angemessene wirtschaftliche Förderung.
Priorität haben muss ihrer Ansicht nach eine Neuausrichtung der Direktzahlungen aus der Ersten Säule zugunsten der Tierhaltung und insbesondere der Grünlandbetriebe. "Zugleich wünschen wir uns eine
Agrarpolitik, die über die simple Diskussion der Beihilfenaufteilung hinausgeht; wir kämpfen für Qualitätspolitik sowie eine Höherbewertung der Bergregionen und ihrer Produkte", stellte der für Berglandwirtschaft zuständige Ausschussvorsitzende beim FNSEA, Daniel Prieur, klar. (AgE)