Die schwarz-gelbe Landesregierung ignoriere die Zukunftsfragen und Entwicklungen der Ernährungswirtschaft, etwa die steigende Nachfrage nach regionalen oder vegetarischen Produkten, heißt es in einem Antrag der SPD-Fraktion, der in der kommenden Woche eingebracht werden soll.
Gleichzeitig verlasse man sich sehr stark auf die Zuwächse beim Export und der Beschäftigung in der
Fleischbranche - ohne in anderen Bereichen eine ähnlich dynamische Entwicklung anzustoßen.
«Wir wollen die
Ernährungswirtschaft aus ihrem bisherigen Schattendasein herausholen», betonte André Stinka, landwirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, bei der Vorstellung des Forderungskatalogs am Dienstag. Der
SPD schwebe dabei ein eine Art «Ernährungs-Cluster» nach bayerischen Vorbild vor, das sich der Frage widmet, wie
Ernährung in zehn Jahren aussehen werde.
Gleichzeitig seien gute Löhne und faire Arbeitsbedingungen die Voraussetzung um die beschäftigungsintensive Branche mit ihren vielen Arbeitsplätzen auch für Geringqualifizierte zu stützen.
Dringend erforderlich seien dazu auch Kontrollen von Arbeitsschutzstandards, damit Unternehmen sich durch
Lohndumping keinen Wettbewerbsvorteil verschaffen könnten. Das gelte, wie die aktuelle Debatte nach Coronainfektionen in Schlachtbetrieben zeige, auch insbesondere für die Fleischindustrie.