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10.03.2024 | 00:07 | Schlachtbranche 

Westfleisch gewinnt Marktanteile

Münster - Die genossenschaftliche Westfleisch hat im vergangenen Jahr, auch wegen höherer Preise, ein deutliches Umsatzplus erwirtschaftet.

Westfleisch
Der genossenschaftliche Fleischhersteller verbuchte 2023 ein zweistelliges Umsatzwachstum. (c) westfleisch
Wie der zweitgrößte deutsche Fleischvermarkter am Montag (4.3.) zum Auftakt der „Westfleisch-Tage“ in Paderborn mitteilte, legte der Gesamterlös nach vorläufigen Zahlen gegenüber 2022 um 11% auf 3,35 Mrd. Euro zu. Zudem stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um fast 7% auf 37,7 Mio. Euro. „2023 konnten wir unsere Marktanteile weiter ausbauen“, hob der Vorstandsvorsitzende Dr. Wilhelm Uffelmann hervor.

Als Erfolg wertete das Unternehmen, dass trotz des bundesweit deutlich gesunkenen Viehangebots die Schweineschlachtungen bei der Westfleisch wieder annähernd das Vorjahresniveau von 6,5 Millionen Stück erreichten. Bei Rindern nahm die Zerlegung sogar um 5,2% auf 380.000 Tiere zu. Wachstumstreiber war zudem das Weiterverarbeitungsgeschäft der Tochterfirmen. Der Convenience- und SB-Warenanbieter „WestfalenLand“ steigerte seinen Absatz um 2,8%, der Convenience- und Wursthersteller „Gustoland“ um 9,3%.

Kosten und Effizienz im Blick

Nachdem 2023 die Kosten bereits auf breiter Front gestiegen sind, rechnet das Unternehmen mit weiter zunehmenden Belastungen. So werden 2024 der Westfleisch zufolge die Personalausgaben deutlich zulegen, und gleichzeitig treiben Maut- und CO2-Steuererhöhung die Logistikkosten nach oben. Neben dem erwartet weiteren Anstieg der Energiekosten stellen auch Regulierungen, beispielsweise durch das Lieferkettengesetz, Vorgaben zu Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) oder das neue EU-Cybersicherheitsgesetz NIS2, eine wachsende finanzielle Belastung dar.

Laut Finanzvorstand Carsten Schruck steuert die Westfleisch aber mit ihrem Effizienz-Maßnahmenprogramm gegen. „Mit Hilfe von ‚WEfficient‘ konnten wir bereits 2023 die zum Teil deutlich gestiegenen Kosten ein gutes Stück kompensieren“, so der Manager. Zudem sei im Sommer 2023 eine neue langfristige Refinanzierung realisiert worden, und die gute Eigenkapitalquote von knapp 40% sowie eine geringe Verschuldung schafften bei den Finanzierungspartnern Vertrauen.

Dividende und Bonuszahlungen für die Genossen

Laut Uffelmann blickt Westfleisch trotz aller Herausforderungen zuversichtlich in die Zukunft. Von entscheidender Bedeutung sind nach Angaben des Vorstandschefs vor allem drei Dinge: Erstens soll konsequent das Kerngeschäft weiter ausgebaut werden. Zweitens wird gezielt in die Standorte investiert, um noch effizienter zu arbeiten. Drittens soll die Wertschöpfungstiefe der Nebenprodukte erhöht werden, deshalb auch der jüngste Erwerb des Heimtiernahrungsherstellers „The Petfood Company“.

Den Genossenschaftsmitgliedern stellt die Westfleisch eine Dividendenzahlung von 4,2% auf eingelegte Geschäftsguthaben sowie weitere Bonus- und Sonderbonuszahlungen in Aussicht. Näheres dazu wird das Unternehmen auf der Generalversammlung im Juni 2024 berichten.
AgE
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