Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, sieht in den Sparkassen wichtige Partner an der Seite der Land-, Agrar- und Ernährungswirtschaft. Dies brachte er in seiner agrarpolitischen Grundsatzrede bei der diesjährigen Agrarkredittagung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DGSV) in Berlin zum Ausdruck.
„Bauern und Sparkassen sind eine Kraft vom Land, die für vitale und lebenswerte ländliche Räume sorgen", so Sonnleitner. Die fachkundige und vertrauensvolle Begleitung der bäuerlichen Unternehmer vor Ort durch Sparkassen, aber auch Genossenschafts- und Volksbanken sei eine wesentliche Ursache für den Erfolg der letzten Jahre und eine Voraussetzung für grünes Wachstum in der Zukunft.
Kritisch setzte sich der Bauernpräsident erneut mit den Vorschlägen der
EU-Kommission zur Zukunft der Gemeinsamen Europäischen
Agrarpolitik (
GAP) nach 2013 auseinander. Zwar könne man die Zielsetzungen von EU-Kommissar
Ciolos teilen.
Sonnleitner betonte jedoch: „Wir müssen eine höhere Nachfrage nach Ernährung und Bioenergie mit höheren Ansprüchen im Ressourcenschutz verbinden". Kritisch und überarbeitenswert seien aber die konkret vorgeschlagenen Instrumente und Maßnahmen, um diesen Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.
Grünes Wachstum ließe sich nicht mit mehr Bürokratie und Kontrolle, durch starre „Greening"-Maßnahmen oder entmutigende Vorschläge wie Kappung und Degression fördern. Geradezu unsinnig sei, wenn die EU-Kommission vorschlage, über eine faktische Stilllegung von 7 Prozent Produktionspotentiale von mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide oder 15 Millionen Tonnen Ölsaaten auf 5 Millionen Hektar Ackerfläche in Europa einfach abzuschreiben.
„Jede Tonne Ernteertrag wird zur Sicherung der
Welternährung und jede Tonne
Biomasse als Rohstoff zur Sicherstellung einer klimafreundlichen Energiepolitik benötigt", fasste Sonnleitner seine Kernkritik an den GAP-Vorschlägen zusammen. (dbv)