Er wird in diesem Jahr gleichzeitig mit dem "Tag der Milch" begangen. "Ich freue mich sehr, dass heute 21 Unternehmen an 19 Standorten ihre Türen öffnen, um vielen Gästen Einblicke in die Arbeit eines Landwirtschaftsbetriebes zu geben. Landwirtschaftliche Unternehmen haben eine eminent wichtige Funktion in den ländlichen Räumen. In vielen Dörfern sind sie die größten Arbeitgeber und bisweilen leider auch die einzigen. Ich hoffe, dass mit dem "Tag des offenen Hofes" viele junge Menschen angesprochen und für die Landwirtschaft begeistert werden. Berufliche Perspektiven gibt es genug, viele Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern benötigen dringend Nachwuchs und der reicht vom Tierwirt bis zum Betriebsleiter. Das Kennenlernen eines modernen Betriebes mit seinen vielfältigen beruflichen Anforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten soll dazu führen, dass sich wieder mehr junge Menschen für einen Arbeitsplatz in der Landwirtschaft entscheiden", sagte Minister
Backhaus in seinem Grußwort.
Die Erzeuger der Rohstoffe seien die ersten Glieder in der Wertschöpfungskette. Deshalb sei es besonders wichtig, dass die
Agrarwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns durch Regelungen der Gemeinsamen Europäischen
Agrarpolitik nicht im Wettbewerb benachteiligt werde.
"Daher ist die Weichenstellung für die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (
GAP) nach 2013 jetzt von großer Wichtigkeit. Das europäische Agrarmodell einer flächendeckend wirtschaftenden und multifunktional ausgerichteten Landwirtschaft hat sich bewährt. Es verbindet eine wettbewerbsorientierte Erzeugung von qualitativ hochwertigen Lebens- und Futtermitteln sowie biogenen Energierohstoffen mit der Einhaltung hoher Standards im Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz. Zudem werden die Erhaltung der Kulturlandschaften und lebendige, attraktive ländliche Räume gesichert. Dennoch halte ich eine Überarbeitung des bisherigen Modells für unbedingt erforderlich. So ist die Gesellschaft beispielsweise grundsätzlich bereit, spezifische und zielgerichtete Umweltleistungen, die über die geltenden Standards hinausreichen, zu honorieren. Hier muss man ansetzen", erklärte der Landwirtschaftsminister.
Gleichzeitig machte er deutlich, dass Landwirtschaft und Fischerei die einzigen Bereiche sind, in denen die Arbeitsproduktivität in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur weit über dem Durchschnitt der neuen Länder liegt, sondern gut 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auch deshalb werde gerade in diesen Branchen investiert.
Auf die aktuellen Statistiken zur landwirtschaftlichen Erzeugung eingehend teilte Backhaus mit, dass auch im Erntejahr 2010 der Winterweizen mit rund 337.000 Hektar Anbaufläche die wichtigste Kultur ist, gefolgt vom
Winterraps mit 253.000 Hektar.
Die Zahl der Milchkühe liege bei rund 170.000. Bei annähernd stabiler
Milchquote und gleichzeitig immer noch steigender
Milchleistung je Tier sinke die Zahl der Milchkühe jedoch kontinuierlich. Derzeit gäbe es etwa 1.000
Milchkuhhalter im Land und die durchschnittliche Herdengröße je Betrieb liege bei ca. 170 Milchkühen. Der Minister nannte dies einen "europäischen Spitzenwert". Die Zahl der Schweine betrage 770.000 Tiere, davon 80.000 Zuchtsauen.
Minister Backhaus: "Die Landwirtschaft ist und bleibt ein wesentlicher Pfeiler für die Stabilität unserer ländlichen Räume. Die große Bedeutung der Landwirtschaftsbetriebe geht dabei über die Schaffung von Arbeitsplätzen hinaus. Insbesondere das Engagement von Unternehmen in gemeindlichen Strukturen ist unverzichtbar und trägt zur Imageverbesserung der Landwirtschaft bei. Dazu dient natürlich auch der heutige "Tag des offenen Hofes" mit seinen zahlreichen Aktionen an 19 Standorten." (PD)