Der Konzern verbuchte wegen Milliardenabschreibungen auf Kraftwerke und Energiespeicher im vergangenen Jahr einen Verlust von 9,3 Milliarden Euro. Das teilte die Gesellschaft am Donnerstag in Paris mit.
2012 gab es noch einen Gewinn von 1,54 Milliarden Euro. «Die Situation ist ernst und langanhaltend», sagte Vorstandschef Gérard Mestrallet am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz. Als Alternative baut GDF sein Geschäft in Schwellenländern aus und verdient dort operativ bereits mehr als in Europa.
Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei 14,8 Milliarden Euro. Die Abschreibungen summierten sich auf 14,9 Milliarden Euro, der Großteil davon fiel in Europa an. Eine Dividende will GDF Suez für das abgelaufene Jahr trotzdem zahlen: Je Anteilsschein sollen 1,5 Euro ausgeschüttet werden.
Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis in einer Spanne von 3,3 bis 3,7 Milliarden Euro. 2013 waren es 3,4 (Vorjahr: 3,8) Milliarden Euro.
In Europa machen dem Konzern die einbrechenden
Strompreise schwer zu schaffen. Das liegt an einer schwachen Nachfrage und dem Boom der erneuerbaren Energien. Vor allem Gaskraftwerke schreiben hohe Verlust. Das trifft GDF als einstigen französischen Gasmonopolisten besonders.
Von GDF werden nun Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von mehr als 10.000 Megawatt eingemottet oder stillgelegt. Auch bei den deutschen Unternehmen sind Abschaltungen in erheblichem Umfang geplant. So hat
RWE vor einigen Wochen ein erst 2012 in Betrieb genommenes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in den Niederlanden eingemottet.
Auf seinen fossilen Kraftwerkspark schrieb RWE im Januar weitere 3,3 Milliarden Euro ab - nun droht der erste Jahresverlust in der Unternehmensgeschichte. (dpa)