Der Umsatz des Umweltportfolios sei im Geschäftsjahr 2008/2009 (Ende September) um 11 Prozent auf 23 Milliarden Euro gestiegen, teilte Siemens am Dienstag in München mit. Der gesamte Konzernumsatz wird nach Angaben des Vorstands dagegen etwa stagnieren. «Unsere grünen Produkte und Lösungen tragen in der
Wirtschaftskrise zu einer Stabilisierung unseres Geschäftes bei», sagte Vorstandsmitglied Barbara Kux. Etwa ein Drittel seines Geschäfts macht das Unternehmen jetzt mit solchen Technologien.
Vor allem Windkraftanlagen hätten sich blendend verkauft, aber auch sparsame Dampfturbinen, Züge und intelligente Stromnetze. Im Geschäft mit Windkraftanlagen konnte der Konzern jetzt einen ersten Auftrag aus Lateinamerika an Land ziehen. Er umfasst die Lieferung von 70 Windrädern im Wert von 270 Millionen US-Dollar nach Mexiko. Ab Ende 2010 sollen damit mehr als 200.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Siemens übernimmt auch die Wartung der Anlagen für fünf Jahre. Neu im Umweltportfolio sind bestimmte Elektromotoren, Solar- Wechselrichter und ausgewählte Komponenten aus der Gebäudetechnik. Aus dem Grund hat das Unternehmen auch seine Vorjahreszahl angepasst.
Ursprünglich hatte Siemens für das Umweltportfolio im vergangenen Jahr 19 Milliarden Euro Umsatz eingeplant und wollte bis 2011 rund 25 Milliarden Euro erreichen. «Das Ziel ist angesichts des rapiden Wachstums sicherlich sehr konservativ», sagte ein Unternehmenssprecher. Zu einer möglichen Erhöhung wollte er sich mit Verweis auf die anstehende Vorlage der Jahresbilanz am 3. Dezember nicht äußern. Siemens investiert kräftig in seine umweltfreundlichen Produkte.
Vor allem das Solargeschäft hat der Konzern jüngst durch mehrere Zukäufe ausgebaut. Die «grünen Technologien» bieten neben guten Geschäftsmöglichkeiten auch Renommee. Siemens und sein US- amerikanischer Erzrivale General Electric streiten deshalb seit einiger Zeit darum, wer mehr Umweltprodukte absetzt. Unterschiedliche Definitionen erschweren aber direkte Vergleiche. (dpa)