(c) proplanta Noch sei zwar nichts entschieden, es werde aber eher eine Preiserhöhung erwartet als eine konstante Entwicklung, sagte er am Dienstag in Karlsruhe. Der drittgrößte deutsche Stromkonzern will vor allem sein Gasgeschäft ausbauen. «Wir wollen mitmischen im Gasmarkt in Deutschland», betonte Villis.
Der Konzern will sich dabei über eigene Importverträge unabhängiger machen. Auch soll die Billigstrommarke Yello ausgebaut werden; sie soll künftig auch als Gasanbieter auftreten. «Die Phase der Entwicklung ist abgeschlossen. Wir beginnen ein neues Kapitel - und dieses Kapitel heißt Wachstum», so Villis.
Der seit dem vergangenen Oktober amtierende EnBW-Chef kündigte eine Strategie «kapitalintensiver Investitionen» an. Allein in den nächsten drei Jahren sind Investitionen in Höhe von 7,6 Milliarden Euro geplant. Derzeit wird in den Pilotmärkten Essen und Nürnberg die Akzeptanz von Yello als Gasanbieter getestet. Bei der unabhängigen Beschaffung von Gas soll ein Projekt bei einem Gas-Terminal in Rotterdam helfen.
2007 steigerte der drittgrößte deutsche Stromversorger den Umsatz um 14,4 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss wuchs um 36,2 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro. Beim Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) wurde ein Plus von 7,4 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro verbucht, während sich das Vorsteuerergebnis um 15,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro erhöhte. Positiv zu Buche schlugen insbesondere ein stärkerer Stromabsatz und Stromhandel. Rückgänge gab es dagegen im Gasbereich wegen des vergangenen warmen Winters und geringerer Netzentgelte.
Den Aktionären kündigte EnBW eine Dividendenerhöhung an. Der Hauptversammlung am 25. April soll eine Ausschüttung in Höhe von 1,51 Euro pro berechtigter Stückaktie vorgeschlagen werden. Dies entspricht einer Erhöhung um etwa einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr.
Rund 27 Prozent des von der EnBW verkauften Stroms kommt aus Atomkraft, 16 Prozent aus fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas. Villis warnte erneut vor einem doppelten Ausstieg aus Atom und Kohle: «Beides geht nicht», betonte er. In Deutschland ist zunächst der Ersatz bestehender Anlagen geplant, darunter ein modernes Kohlekraftwerk, das Ende 2011 in Karlsruhe in Betrieb gehen soll. Im Ausland hat die EnBW vor allem die Türkei im Visier - etwa bei der Wasserkraft. (dpa)
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